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Queen's Lecture 2018

Ernährungswissenschaftlerin und Politikberaterin Susan Jebb von der Universität Oxford hielt die Queen’s Lecture an der TU Berlin am 5. November 2018

Ungesunde Ernährung und Übergewicht durch Überkonsum und minderwertige Lebensmittel sind zwei der wichtigsten Ursachen für vermeidbare Krankheiten weltweit. Doch trotz einzelner Bemühungen fehlt unserem Gesundheitssystem ein effektives Präventionssystem, das Menschen erfolgreich in ihren Bemühungen um eine gesunde Ernährung unterstützt und sie zu Veränderungen ihrer Essgewohnheiten motiviert. Auch der politische Wille, sich diesem Thema konzentriert zu widmen, ist in vielen industrialisierten Ländern zu wenig ausgeprägt. Zur Queen’s Lecture 2018 an der TU Berlin erläuterte die britische Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Susan Jebb von der Universität Oxford die Hintergründe der sich ausweitenden Überernährung und die damit verbundenen Krankheitsrisiken und legte Methoden dar, wie die Wissenschaft die Politik und Gesundheitseinrichtungen bei Präventionsmaßnahmen unterstützen kann. Der Titel ihrer Queen's Lecture lautete „Diet, obesity and health: from science to policy“.

„In den meisten Ländern mit hohen und mittleren Einkommen nimmt die Fettleibigkeit durch übermäßigen Lebensmittelkonsum zu und wird zum kostenintensiven Gesundheitsproblem“, so Susan Jebb. „Hinzu kommt der viel zu hohe Konsum von gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz bei zu wenig Ballaststoffen, was die Gesundheitsrisiken unabhängig vom Gewicht weiter erhöht.“ Und dennoch, beklagt die Wissenschaftlerin, bleibe die Prävention das Aschenputtel der Medizin, präventive Gesundheitsforschung bleibe chronisch unterfinanziert.

Wie können wir unser Gesundheitssystem so verändern, dass es eine Ernährungsumstellung zum Wohle aller unterstützt? Wie können wir die Umwelt und die sozialen Signale, die auf das Ernährungsverhalten Einfluss nehmen, entsprechend verändern? Und wie können wissenschaftliche Empfehlungen die Politik zur Einführung von Veränderungen bewegen? Susan Jebb wird anhand anerkannter Studien und Daten die Rolle der Wissenschaften in der Politikberatung hervorheben und ihr Verständnis von den Aufgaben der Regierung in Hinblick auf die alltäglichen Ernährungsgewohnheiten erläutern.

Aufzeichnung des Livestreams

© PR/TU Berlin

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Über Professorin Susan Jebb

Susan Jebb ist Professorin für Ernährungswissenschaften und Gesundheit der Bevölkerung an der Universität Oxford (Nuffield Department of Primary Care Health Sciences) und Fellow der Academy of Medical Sciences. Ihre Arbeit als Ernährungswissenschaftlerin konzentriert sich darauf, wie das, was wir essen, das Risiko der Gewichtszunahme beeinflusst wird und welche Schritte das Risiko von Krankheiten durch Übergewicht reduzieren können. Sie berät außerdem Politiker und Spezialisten dazu, wie Forschung erfolgreich in der Politik umgesetzt werden kann und hat zuvor als Wissenschaftsberaterin für den Report zum Thema Übergewicht der britischen Regierung sowie als Vorsitzende des regierungsübergreifenden Expertenrats für Übergewicht gearbeitet. Sie setzt ihre beratende Tätigkeit in ihrer Rolle als Vorsitzende des NICE Public Health Advisory Komitees und in weiteren Beratungskomitees fort.  2008 erhielt sie den Orden des Officer of the British Empire (OBE) für ihre Dienste für das Gesundheitswesen und im Jahr 2015 wurde sie mit dem John Maddoy Prize for Standing up for Science ausgezeichnet.

 

Diet, obesity and health - Interview mit Professorin Susan Jebb (nur in englischer Sprache verfügbar)

Professor Susan Jebb, University of Oxford © Tobias Rosenberg
Professor Susan Jebb, University of Oxford

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