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Covid-19-Fälle in Europa: Datenbank ermöglicht tagesgenaue Übersicht zu stationär und intensivmedizinisch behandelten Patient*innen
Freitag, 03. April 2020
Medieninformation Nr. 56/2020
Gesundheitsökonom Prof. Dr. Reinhard Busse macht entscheidungsrelevante Daten für das Gesundheitssystem zugänglich
In der jetzigen
Situation der Covid-19-Pandemie ist es wichtig, die Anzahl der
(Neu-)Infizierten zu beobachten und ihren Anstieg zu begrenzen, um die
Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht zu überfordern. Um zu
messen und vorherzusagen, wie viele Patient*innen stationär und
insbesondere intensivmedizinisch behandelt werden können, sind Daten
zur Wahrscheinlichkeit der Krankenhausaufnahme und der Dauer der
Behandlung erforderlich – nicht nur in Deutschland, sondern auch in
anderen Ländern.
Das Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der TU Berlin
unter der Leitung von Prof. Dr. med. Reinhard Busse hat deshalb eine
Datenbank aufgebaut, in der für derzeit 15 europäische Länder
täglich erfasst wird, wie hoch die absoluten und prozentualen Zahlen
der Krankenhaus- und Intensivpatient*innen sind. Die Daten stammen von
den Gesundheitsministerien, nationalen Gesundheitsbehörden und
intensivmedizinischen Vereinigungen.
Dabei zeigt sich, dass in den 15 Ländern Ende März über
20.000 Patient*innen mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt
wurden, davon jeweils über 5000 in Spanien und Frankreich sowie über
4000 in Italien. Dies waren doppelt so viele wie noch eine Woche
zuvor. Dass die Prozentsätze der positiv getesteten Patient*innen,
die intensivmedizinisch versorgt werden, so stark variieren (von 2
Prozent in Österreich und 3 Prozent in Deutschland und Portugal bis 9
Prozent in den Niederlanden und über 10 Prozent in Frankreich),
erklärt Reinhard Busse nicht nur mit dem unterschiedlichen Stadium
der Epidemie in den verschiedenen Ländern, sondern insbesondere auch
mit der Anzahl der insgesamt getesteten Personen. Dort, wo wenig
getestet wird, liegen relativ viele Patient*innen im Krankenhaus –
in Spanien über 50 Prozent und in Frankreich über 40 Prozent,
während es in Deutschland derzeit „nur“ rund 10 Prozent
sind.
Diese Datenbank ist einmalig in Europa und ist Teil der
Bemühungen des Fachgebietes, nationalen Gesundheitsministerien Daten
und Fakten für eine verbesserte evidenz-informierte
Gesundheitspolitik zur Verfügung zu stellen.
Das Fachgebiet Management im Gesundheitswesen von Prof. Dr.
med. Reinhard Busse beteiligt sich deshalb auch maßgeblich am Aufbau
der Webseite https://www.covid19healthsystem.org/ [1] des
European Observatory on Health Systems and Policies, auf der unter
anderem für die Weltgesundheitsorganisation und die Europäische
Kommission der Umgang mit Prävention und Testung in allen
europäischen Ländern vergleichend dargestellt wird. Derzeit liegen
für 18 Länder Informationen vor.
Zugang zur Datenbank:
www.tu-berlin.de/?49992
[2]
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. med. Reinhard BusseTU Berlin
Fachgebiet Management im Gesundheitswesen
Tel.: 030 314-28420
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oder
E-Mail-Anfrage [4]
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