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Bahnverkehr wird smart – innovativer Batteriezug ab 2019 im Testbetrieb
Mittwoch, 12. September 2018
Medieninformation Nr. 180/2018
[1]
- © Bombardier
Rund 40 Prozent des deutschen Schienennetzes sind
nicht elektrifiziert. Die Bahnen sind hier auf Dieselfahrzeuge
angewiesen. Der Schienenverkehr soll jedoch umweltfreundlicher werden,
Züge in Zukunft mit Strom fahren – und das auch auf Strecken ohne
Oberleitung. Die Technische Universität Berlin arbeitet daher
gemeinsam mit Bombardier Transportation an einem Zug mit
batterieelektrischem Antrieb. Dieser kann unter Oberleitung zwar als
Elektrotriebzug fahren, ist jedoch auf keine externe Stromleitung
angewiesen. In 2019 sollen bereits Strecken von bis zu 100 Kilometern
alleine durch den Batterieantrieb bewältigt werden.
Der
emissionsfreie Zug setzt dabei mit einem Wirkungsgrad von rund 90
Prozent Maßstäbe für einen energieeffizienten Bahnbetrieb. Er ist
außerdem zu 90 Prozent recyclebar und ermöglicht somit einen
umweltfreundlichen Lebenszyklus der Fahrzeuge. Die Wirtschaftlichkeit
und technische Umsetzung werden nun einem Härtetest unterzogen. Die
Deutsche Bahn beginnt im kommenden Jahr einen zwölfmonatigen
Testbetrieb mit Fahrgästen in der Region Alb-Bodensee. Gefördert
wird das Forschungsprojekt durch das Bundesverkehrsministerium im
Rahmen eines Innovationsprogramms für Elektromobilität mit 4
Millionen Euro.
TU Berlin nimmt Wirtschaftlichkeit
und Umweltbilanz der Technologie in den Blick
Die
Technische Universität Berlin übernimmt dabei die wissenschaftliche
Begleitung des Projektes. Ziel der Forschung, angesiedelt am
Fachgebiet Schienenfahrwege und Bahnbetrieb sowie am Fachgebiet
Methoden der Produktentwicklung und Mechatronik, ist eine umfassende
Anwendungs- und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Technologie, auf
deren Basis Handlungsempfehlungen für Partner in der Industrie und im
ÖPNV abgeleitet werden.
Konkret arbeitet das Team der TU
Berlin um Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht und Prof. Dr.-Ing. Dietmar
Göhlich noch bis Mitte 2020 an Einsatzszenarien sowie Fahrzeit- und
Energieverbrauchssimulationen. Außerdem wird eine Umweltbilanz und
Lebenszykluskostenbetrachtung der Technologie vorgenommen. Um
Akzeptanz für die neue Antriebstechnik zu schaffen, werden zudem
Befragungen bei Triebfahrzeugführern, Fahrgästen und weiteren
Stakeholdern ausgewertet.
Ulrich Zimmermann,
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Schienenfahrwege und
Bahnbetrieb über das Potenzial des Verbundprojekts:
„Die Analyse des deutschen Schienennetzes hat klar gezeigt, dass
ein großes Einsatzpotential für Batteriefahrzeuge im
Schienenpersonennahverkehr besteht. Insbesondere die Möglichkeit
neuer Linienverknüpfungen kann die Anbindungen der Fläche an die
Zentren deutlich verbessern.“
Die Jungfernfahrt des neuen
Zuges fand am Produktionsstandort von Bombardier in Hennigsdorf statt,
an der auch Enak Ferlemann, Staatssekretär im
Bundesverkehrsministerium und zudem Bundesbeauftragter für den
Schienenverkehr, teilnahm.
Bildmaterial zum
Forschungsprojekt können Sie hier herunterladen:
https://tubcloud.tu-berlin.de/s/74LeGAJgGJLtzEC [2]
Bitte geben
Sie den folgenden Bildhinweis an: © Bombardier
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
https://www.tu-berlin.de/?180472 [3]
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Ulrich Zimmermann, M.Sc.Technische Universität Berlin
Fachgebiet Schienenfahrwege und Bahnbetrieb
Tel.: +49 (0)30 314 - 22 330
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