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Forschungsbericht zu den Ereignissen beim G20-Gipfel 2017 aus Sicht von Soziologen und Protestforschern veröffentlicht
Die Ereignisse um den
G20-Gipfel im Juli 2017 haben tiefe Spuren hinterlassen. In Erinnerung
geblieben ist nicht das vom Hamburger Innensenator ausgerufene
„Festival der Demokratie“, sondern vor allem Bilder der Gewalt:
Die gewaltvolle Zerschlagung der Demonstration „Welcome to hell“
durch die Polizei, die schwarz vermummte Gruppe, die in Altona Autos
anzündet und Straßenschlachten im Schanzenviertel. Sie sind
Gegenstand einer polarisiert geführten öffentlichen Debatte. Eine
Forschergruppe um die Soziologen Dr. Simon Teune und Dr. Dr. Peter
Ullrich vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin sowie dem
Institut für Protest- und Bewegungsforschung hat in Kooperation mit
Wissenschaftler*innen vieler weiterer Einrichtungen in dem
Forschungsprojekt „Mapping#NoG20“ die Ereignisse untersucht. Ihr
Forschungsbericht inklusive einer interaktiven Karte wird nun in
Berlin und Hamburg öffentlich vorstellt.
Wie konnte ein
Gipfelprotest in Unruhen mit breiter Beteiligung übergehen? Warum lag
bei Polizeimaßnahmen die Schwelle zur Gewalt so niedrig? Ihr
Forschungsbericht „Eskalation. Dynamiken der Gewalt im Kontext der
G20-Proteste in Hamburg 2017“, der kürzlich veröffentlicht wurde,
will die Debatte um eine neue Perspektive erweitern.
Der
Bericht rekonstruiert, wie und warum die Gewalt in Hamburg in dieser
Form eskalierte. Er enthält sich dabei weitgehend einer moralischen
Einordnung. Dazu beleuchtet das Forschungsteam konkrete Situationen
des Aufeinandertreffens der Konfliktparteien und bettet sie in einen
größeren Kontext ein.
„Die Gewalt rund um den
G20-Gipfel lässt sich nur bedingt aus den Motiven und Planungen der
Beteiligten erklären“, so die Wissenschaftler. „Die Entwicklung
lässt sich stattdessen auf Prozesse der Eskalation zurückführen, in
denen sich wahrgenommene Bedrohung, Handlungen und Deutungen auf
fatale Weise miteinander verflechten.“ Die Gewaltprognosen im
Vorfeld hätten sich in der Juliwoche nicht einfach bestätigt. Ein
solcher Kurzschluss verstelle nicht nur den Blick auf die Dynamik der
Entwicklungen und die Handlungsspielräume der Beteiligten; er
beschneide auch den Raum für die Auseinandersetzung mit dem
gesellschaftlichen Konflikt, der sich in Hamburg entlud.
Das Projekt „Mapping #NoG20“
Das Projekt „Mapping #NoG20“ startete im Dezember 2017 mit
Unterstützung von vier Stiftungen (Hamburger Stiftung zur Förderung
von Wissenschaft und Kultur, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius,
Rosa Luxemburg Stiftung, Stiftung Mara & Holger Cassens).
Koordiniert vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb),
dem Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität
Berlin (ZTG) und dem Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS)
wurde es durch ein Netzwerk von mehr als 20 Wissenschaftler*innen aus
der Protest-, Polizei- und Gewaltforschung getragen.
Der Bericht
Der Bericht „Eskalation.
Dynamiken der Gewalt im Kontext der G20-Proteste in Hamburg 2017“,
eine interaktive Karte und vertiefende Analysen sind downloadbar unter
g20.protestinstitut.eu [1]
Im Fachportal Soziopolis wird
aktuell eine Diskussion der Studie und ihres Kontexts durch
renommierte Expert*innen geführt:
soziopolis.de/suche/ [2]
Die Veranstaltungen mit Projektvorstellung
Zeit: | 18.10.2018. 19:00 - 21:30
Uhr |
---|---|
Ort: | Rosa-Luxemburg-Stiftung,
Salon, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin |
Zeit: | 21.10.2018, 18.00 Uhr |
Ort: | Helmut Schmidt Auditorium der Bucerius Law School,
Jungiusstraße 6, Hamburg |
www.zeit-stiftung.de/anmeldung/zeit-stiftung-aktuell [3]
An die Projekt-Präsentation schließt sich jeweils eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion an. Der Eintritt ist frei. |
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Dr. Dr. Peter UllrichTU Berlin – Zentrum Technik und Gesellschaft
Bereich „Soziale Bewegungen, Technik, Konflikte“
Tel.: 030/314-75664
E-Mail-Anfrage [4]
TU Berlin – Zentrum Technik und Gesellschaft
Bereich „Soziale Bewegungen, Technik, Konflikte“
Tel. 030/314-26009
E-Mail-Anfrage [5]
][3][225]=225tprojektmappingnog20
-aktuell
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