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Prävention bleibt das Aschenputtel der Medizin. Ernährungswissenschaftlerin und Politikberaterin Susan Jebb von der Universität Oxford hält die diesjährige Queen’s Lecture an der TU Berlin – 5. November 2018
- Prof. Dr. Susan Jebb, University of Oxford
[1]
- © Courtesy of BBC, Photographer Charlotte Gouck
Ungesunde Ernährung und Übergewicht durch
Überkonsum und minderwertige Lebensmittel sind zwei der wichtigsten
Ursachen für vermeidbare Krankheiten weltweit. Doch trotz einzelner
Bemühungen fehlt unserem Gesundheitssystem ein effektives
Präventionssystem, das Menschen erfolgreich in ihren Bemühungen um
eine gesunde Ernährung unterstützt und sie zu Veränderungen ihrer
Essgewohnheiten motiviert. Auch der politische Wille, sich diesem
Thema konzentriert zu widmen, ist in vielen industrialisierten
Ländern zu wenig ausgeprägt. Zur diesjährigen Queen’s Lecture an
der TU Berlin wird die britische Ernährungswissenschaftlerin Prof.
Dr. Susan Jebb von der Universität Oxford die Hintergründe der sich
ausweitenden Überernährung und die damit verbundenen
Krankheitsrisiken erläutern sowie Methoden darlegen, wie die
Wissenschaft die Politik und Gesundheitseinrichtungen bei
Präventionsmaßnahmen unterstützen kann.
„In den
meisten Ländern mit hohen und mittleren Einkommen nimmt die
Fettleibigkeit durch übermäßigen Lebensmittelkonsum zu und wird zum
kostenintensiven Gesundheitsproblem“, so Susan Jebb. „Hinzu kommt
der viel zu hohe Konsum von gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz
bei zu wenig Ballaststoffen, was die Gesundheitsrisiken unabhängig
vom Gewicht weiter erhöht.“ Und dennoch, beklagt die
Wissenschaftlerin, bleibe die Prävention das Aschenputtel der
Medizin, präventive Gesundheitsforschung bleibe chronisch
unterfinanziert.
Prof. Dr. Susan Jebb, University of
Oxford | |
---|---|
Die Vorlesung wird in englischer Sprache gehalten. Der
Eintritt ist frei. | |
Zeit: | Montag,
5. November 2018, 17 Uhr |
Ort: | TU Berlin,
Audimax (H 105), Straße des 17. Juni 135, 10623
Berlin |
Bitte weisen Sie in Ihren Medien auf diese Veranstaltung
hin. Anmeldung: www.events.tu-berlin.de/QL2018 [2]
|
Wie können wir unser
Gesundheitssystem so verändern, dass es eine Ernährungsumstellung
zum Wohle aller unterstützt? Wie können wir die Umwelt und die
sozialen Signale, die auf das Ernährungsverhalten Einfluss nehmen,
entsprechend verändern? Und wie können wissenschaftliche
Empfehlungen die Politik zur Einführung von Veränderungen bewegen?
Susan Jebb wird anhand anerkannter Studien und Daten die Rolle der
Wissenschaften in der Politikberatung hervorheben und ihr Verständnis
von den Aufgaben der Regierung in Hinblick auf die alltäglichen
Ernährungsgewohnheiten erläutern.
Über
Professor Susan Jebb
Susan Jebb ist Professorin
für Ernährungswissenschaften und Gesundheit der Bevölkerung an der
Universität Oxford (Nuffield Department of Primary Care Health
Sciences) und Fellow der Academy of Medical Sciences. Ihre Arbeit als
Ernährungswissenschaftlerin konzentriert sich darauf, wie das, was
wir essen, das Risiko der Gewichtszunahme beeinflusst wird und welche
Schritte das Risiko von Krankheiten durch Übergewicht reduzieren
können. Sie berät außerdem Politiker und Spezialisten dazu, wie
Forschung erfolgreich in der Politik umgesetzt werden kann und hat
zuvor als Wissenschaftsberaterin für den Report zum Thema
Übergewicht der britischen Regierung sowie als Vorsitzende des
regierungsübergreifenden Expertenrats für Übergewicht gearbeitet.
Sie setzt ihre beratende Tätigkeit in ihrer Rolle als Vorsitzende des
NICE Public Health Advisory Komitees und in weiteren Beratungskomitees
fort. 2008 erhielt sie den Orden des Officer of the British
Empire (OBE) für ihre Dienste für das Gesundheitswesen und im Jahr
2015 wurde sie mit dem John Maddoy Prize for Standing up for Science
ausgezeichnet.
Queen’s Lectures an der TU Berlin
– Tradition seit 1965
Die Vorträge, zu denen
jeweils ein hochrangiger britischer Wissenschaftler oder eine
hochrangige britische Wissenschaftlerin eingeladen wird, beschäftigen
sich mit wirtschaftlichen, kulturellen sowie naturwissenschaftlichen
Themen und sind ein Bestandteil des Wissenschafts- und Kulturprogramms
der TU Berlin. 1965 erhielt Berlin diese Vortragsreihe als Geschenk
von der englischen Königin anlässlich ihres Besuches in der Stadt.
Im Jahr 2015 besuchte Ihre Majestät Königin Elizabeth II.
persönlich die TU Berlin, anlässlich des 50. Jubiläums der Lecture.
Als Ehrengäste waren Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin
Angela Merkel und Michael Müller, Regierender Bürgermeister von
Berlin, anwesend.
(Infos und Fotorückblick:
www.tu-berlin.de/?id=160641 [3])
Die Queen’s
Lecture findet im Rahmen der Berlin Science Week statt, die vom 1. bis
10. November 2018 in über 90 Veranstaltungen die innovativsten und
führenden Wissenschaftsinstitutionen und Forschungseinrichtungen
zusammenbringt, um den interdisziplinären Austausch und das tiefere
Verständnis zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern.
berlinscienceweek.com [4]
Die Veranstaltung, zu der der
Präsident der TU Berlin jährlich einlädt, wird unterstützt durch
die Britische Botschaft Berlin und das British Council,
Großbritanniens und Nordirlands internationale Organisation für
Kulturbeziehungen.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Patricia Pätzold-AlgnerStabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
TU Berlin
Tel.: 030/314-79773
E-Mail-Anfrage [5]
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