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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert innovatives Graduiertenkolleg auf dem Gebiet der Mathematik und Data Science
- Prof. Dr. Gitta Kutyniok, TU-Professorin und Sprecherin des neuen Graduiertenkollegs „DAEDALUS“
[1]
- © TU Berlin/PR/Michael Setzpfandt
Die TU
Berlin ist Sprecherhochschule eines neuen Graduiertenkollegs. Es wurde
am 4. Mai 2018 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
bewilligt und zählt zu den 15 neuen Graduiertenkollegs, die die DFG
ab Oktober 2018 für viereinhalb Jahre finanzieren wird. Sprecherin
des Kollegs „Differential Equation- and Data-driven Models in Life
Sciences and Fluid Dynamics: An Interdisciplinary Research Training
Group“ (DAEDALUS) ist Prof. Dr. Gitta Kutyniok von der TU Berlin.
Sie leitet das Fachgebiet Angewandte Funktionalanalysis und ist
Einstein-Professorin am Einstein-Zentrum Berlin. Die DFG fördert das
Graduiertenkolleg mit 5,7 Millionen Euro.
Partielle
Differentialgleichungen waren bis vor Kurzem das Herzstück
mathematischer Modelle. „Wir erleben jedoch heute – vielfach
unbemerkt – eine Revolution dieser traditionellen Modellbildung, da
diese oft an der massiven Komplexität biologischer, physikalischer
und ingenieurwissenschaftlicher Systeme scheitert: Das System der
Proteine im menschlichen Körper oder die Entstehung von Sternen im
Weltall zum Beispiel sind zu umfangreich und vielgestaltig, um diese
alleine von den Grundgleichungen her zu beschreiben“, erklärt Prof.
Dr. Gitta Kutyniok.
Eine neuartige und besonders
erfolgversprechende Herangehensweise geht von den gemessenen Daten
aus, so ähnlich, wie es bei Google oder Facebook zu erleben ist.
Diese Methoden haben andere Beschränkungen. Und eine Kernfrage der
Entwicklung von mathematischen Methoden für Anwendungsprobleme der
Zukunft ist die der optimalen Balance beider Ansätze. Dies ist das
zentrale Thema des neuen Graduiertenkollegs DAEDALUS.
Einer
der zwei Anwendungsschwerpunkte des Graduiertenkollegs sind die
Lebenswissenschaften, insbesondere Brain-Computer Interfaces und
Moleküldynamik, bei denen massive, aber unvollständige Datensätze
zur Verfügung stehen und traditionelle Modellierung typischerweise
schon nicht mehr möglich ist. Der zweite Fokus liegt auf der
Strömungsdynamik, insbesondere turbulente Strömungen, in der
differentialgleichungsbasierte Modellbildung seit Langem eine zentrale
Rolle spielt. Diese beiden Anwendungen erlauben somit sehr
unterschiedliche Blickwinkel auf die Skala von daten- zu
differentialgleichungsbasierten Modellen und Methodiken.
In
der Berliner Wissenschaftslandschaft und insbesondere der TU Berlin
liegt ein zentraler Forschungsschwerpunkt auf der mathematischen
Modellierung, Optimierung und Simulation, vertreten unter anderem
durch die Großprojekte Berlin Graduate School of Natural Sciences and
Engineering (BIG-NSE), das Einstein Center for Mathematics Berlin
(ECMath), das Forschungszentrum MATHEON – Mathematik für
Schlüsseltechnologien und den Sonderforschungsbereich TurbIn –
Signifikante Wirkungsgradsteigerung durch gezielte, interagierende
Verbrennungs- und Strömungsinstationaritäten in Gasturbinen (Sfb
1029). Seit Kurzem ist die rasante Entwicklung des Bereiches Data
Science als einer zweiten zentralen Forschungssäule mit
beispielsweise dem Berlin-Big-Data-Center (BBDC) und dem Einstein
Center Digital Future (ECDF) als Forschungsverbünde zu beobachten.
Das Graduiertenkolleg DAEDALUS ist in dem Sinne einzigartig und
gleichzeitig unerlässlich für die Berliner Wissenschaftslandschaft,
da es zum ersten Mal eine Brücke zwischen diesen beiden
Forschungsschwerpunkten schlägt, also zwischen der mathematischen
Modellierung, Optimierung und Simulation und Data Science. Es wird
unter dem Dach von BIMoS, der fakultätsübergreifenden Berlin
International Graduate School in Model and Simulation based Research
an der TU Berlin, aus der auch die entsprechende Initiative entstand,
angesiedelt werden und von deren diversen Veranstaltungen profitieren.
Durch DAEDALUS wird somit eine neue Generation von interdisziplinären
Forscherinnen und Forschern ausgebildet, die sowohl im Bereich Data
Science als auch in der eher traditionellen mathematischen
Modellierung und Simulation hervorragend qualifiziert sind.
Am 1. Oktober 2018 werden 14 Doktorandinnen und Doktoranden ihre
Forschung beginnen. Da die zentrale Forschungsfrage nur durch eine
Sichtweise, die die mathematische und anwendungsbezogene Seite
gleichermaßen berücksichtigt, befriedigend beantwortet werden kann,
ist das Team hochgradig interdisziplinär zusammengesetzt – aus
Informatikerinnen und Informatikern, Ingenieurinnen und Ingenieuren,
Mathematikerinnen und Mathematikern sowie Physikerinnen und
Physikern.
Partner in dem Graduiertenkolleg sind neben
sechs weiteren TU-Fachgebiete in den Bereichen Mathematik, Informatik
und Ingenieurwissenschaften die FU Berlin und die Universität
Magdeburg.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Gitta KutyniokTU Berlin
Fachgebiet Angewandte Funktionalanalysis
Tel.: 030 314-25758
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