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Norbert Miller hält die 11. Höllerer-Vorlesung an der TU Berlin am 4. Juli 2018 – Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der TU Berlin – Einladung
- Engagiert und temperamentvoll: Der Literaturwissenschaftler Norbert Miller hält die 10. Höllerer-Vorlesung und wird mit der Ehrenmitgliedschaft der TU Berlin ausgezeichnet.
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- © TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl
„Zukunftsweisend“ kommt die diesjährige Höllerer-Vorlesung daher, zu der die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e. V. und der Präsident der TU Berlin am 4. Juli 2018 einladen. Die beliebte, öffentliche Vorlesung, deren Namensgeber der Literat und Mitgründer der „Gruppe 47“ Walter Höllerer (1922 – 2003) ist, wird in diesem Jahr gehalten von dem renommierten TU-Literaturprofessor, Schriftsteller und Träger des Bundesverdienstkreuzes Prof. Dr. Norbert Miller. Er will in dieser Veranstaltung sein Publikum nach „Utopia“ entführen, in die Idealwelt, in das Nirgendwo, dessen fantasievoller Ausgestaltung sich Kunst und Literatur seit Jahrhunderten widmen. Im Rahmen der Veranstaltung wird Norbert Miller aufgrund seiner besonderen Verdienste um die Universität mit der Ehrenmitgliedschaft der TU Berlin ausgezeichnet.
Zeit: | Mittwoch,
4. Juli 2018, 18 Uhr c. t. |
---|---|
Ort: | Hauptgebäude
der TU Berlin, Hörsaal H 0104, Straße des 17. Juni 135, 10623
Berlin |
Um Anmeldung wird gebeten:
www.tu-berlin.de/?196524 [3] Bitte weisen Sie in Ihrem Medium auf diese Veranstaltung hin. |
Zum Inhalt
Utopia, der Traum vom idealen Staatswesen des
Thomas Morus aus dem Jahr 1517, das „Nirgendwo“ des Idealstaates,
übertrug sich als Begriff schon bald auf philosophische
Zukunftsmodelle, auf Zukunftsvisionen aller Art. Das technik- und
fortschrittsbegeisterte 19. und 20. Jahrhundert wendete diesen Begriff
dann auf den Zukunftsroman an, den utopischen Roman, eine
Erzählgattung, die sich erst zögerlich entwickelte und dann weltweit
expandierte. Bis heute ist der utopische Roman eine der am meisten
verbreiteten Gattungen. „Sie dient der nie endenden Neugier auf
ferne Lebenswelten“, sagt Norbert Miller. Am Institut Walter
Höllerers, der danach strebte, eine kreative Verbindung zwischen den
Geistes- und den Technikwissenschaften herzustellen, wurden die
visionären Entwürfe und Modelle in Literatur, Kunst und Architektur
lebhaft diskutiert. Norbert Miller, der ehemalige Assistent Walter
Höllerers, spürt diesen in seinem Vortrag nach. Zum Beispiel wird er
über Alfred Döblin, Stanislaw Lem und Thomas Pynchon reden, die, so
Miller, auf höchst unterschiedliche Weise den kritischen Dialog über
Utopia und die Vorwegnahme der Zukunft durch die Literatur
weiterführten.
Im Rahmen der 11. Höllerer-Vorlesung
verleiht die TU Berlin an Prof. Dr. Norbert Miller die
Ehrenmitgliedschaft der TU Berlin. Der Literaturwissenschaftler,
Kunsthistoriker und Schriftsteller erhält die Auszeichnung auf Antrag
des Präsidenten, Prof. Dr. Christian Thomsen, aufgrund seiner
besonderen Verdienste um die Technische Universität Berlin.
Programm der 10. Höllerer-Vorlesung
Eröffnung
Prof. Dr.-Ing. Jürgen
Starnick, Stellv. Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft von
Freunden der TU Berlin e.V.
Begrüßung mit
Ankündigung der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft
Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin
Grußadresse der Fakultät I Geistes- und
Bildungswissenschaften
Prof. Dr. Hans-Christian von
Herrmann, Dekan
Laudatio
Prof. Dr.
Ernst Osterkamp, Präsident der Akademie für Sprache und Dichtung
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der TU Berlin an
Professor Norbert Miller
Prof. Dr. rer. nat. Christian
Thomsen, Präsident der TU Berlin
Höllerer-Vorlesung
„Utopien des
Widerstands: Alfred Döblin, Stanislaw Lem und Thomas Pynchon“,
Prof. Dr. phil. Norbert Miller,
em. Professor für Allgemeine
und Vergleichende Literaturwissenschaften
- Engagiert und temperamentvoll: Der Literaturwissenschaftler Norbert Miller hält die 10. Höllerer-Vorlesung und wird mit der Ehrenmitgliedschaft der TU Berlin ausgezeichnet.
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- © TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl
Prof. Dr. Norbert Miller – Wichtige
Stationen – Editionen - Ehrungen
Norbert Miller
war 1970 zunächst Privatdozent mit Lehrbefugnis für das Fachgebiet
Deutsche Philologie an der TU Berlin, war anschließend
Wissenschaftlicher Rat und Professor für „Sprache im technischen
Zeitalter“ sowie ab 1973 bis zu seiner Emeritierung im September
2005 ordentlicher Professor für Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft am gleichnamigen Institut der TU Berlin. Er
hatte, neben Kunst- und Musikwissenschaft bereits Literatur bei Walter
Höllerer in Frankfurt studiert und war 1961 als sein Assistent mit
nach Berlin gekommen. So war er beteiligt an der Herausgabe der
Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“, die zum ersten Mal
eine enge Verbindung zwischen Technik und Geisteswissenschaften schuf,
sowie an der Gründung des „Literarischen Colloquiums Berlin“
1963. Zusammen mit Höllerer besorgte er unter anderem die große Jean
Paul-Ausgabe. Diese bildet bis heute das Referenzwerk der Jean
Paul-Forschung. Weitere Editionen folgten. Besondere Furore machten
die Ausgaben der nachgelassenen Schriften Wilhelm Heinses und
Friedrich Nietzsches sowie die Edition des Gesamtwerks von Marieluise
Kaschnitz. Sehr verdient machte sich Norbert Miller auch als
Mitherausgeber der „Theorie der modernen Lyrik“, zwei Bände mit
Kommentar sowie mit Ausgaben, mit denen er der deutschen Leserschaft
große französische oder englische Autoren wie Henry Fielding, Daniel
Defoe, Pierre Carlet de Marivaux oder Gérard de Nerval zugänglich
machte. Vor allem aber trat er selbst als Schriftsteller hervor, unter
anderem mit „Der Wanderer. Goethe in Italien“, Hanser 2002, mit
„Die ungeheure Gewalt der Musik. Goethe und seine Komponisten“,
Hanser 2009, oder mit dem zweibändigen Werk „Europäische Romantik
in der Musik“, zusammen mit Carl Dahlhaus, Metzler 1999/2007.
Doch Norbert Miller war nicht nur Künstler und
Hochschullehrer, auch vor Verwaltungsaufgaben schreckte er nicht
zurück. Er übernahm innerhalb der Universität vielfältige Aufgaben
als Prodekan, Dekan oder Geschäftsführender Direktor seines
Instituts, des Instituts für Deutsche Philologie, Allgemeine und
Vergleichende Literaturwissenschaft der TU Berlin. Mehr als 20 Jahre
lang erhob er seine Stimme im Akademischen Senat der TU Berlin. Er ist
unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und
Dichtung in Darmstadt, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften sowie des PEN-Clubs und leitete ab 1972 das
Literarische Colloquium Berlin (LCB). Aus seinen vielfältigen
Ehrungen stechen besonders hervor der Sigmund-Freud-Preis (1993), die
Goethe-Medaille der Goethe-Gesellschaft Weimar (2009), der Deutsche
Sprachpreis (2010) sowie das Verdienstkreuz 1. Klasse des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2010). Er ist bis
heute aktives Mitglied in der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin,
wo er unter anderem mit seinem Kenntnisreichtum und seinen Kontakten
wesentlich zum Gelingen der Höllerer-Vorlesung und zur Gewinnung
hochrangiger Lecturer beiträgt.
Zur
Höllerer-Vorlesung
Die Höllerer-Vorlesung ist
Walter Höllerer (1922–2003) gewidmet, dem bedeutenden Lyriker und
TU-Germanistik-Professor, Mitglied der Gruppe 47, der den Vorsatz der
neuen TU Berlin nach dem Krieg – die Verbindung und Durchdringung
von Technik und Humanismus – mit Inhalten füllte. Walter Höllerer
erhielt 1959 die Professur für Neuere Deutsche Literatur an der TU
Berlin, die er bis zu seiner Emeritierung 1988 innehatte. In
Erinnerung an den bekannten Germanisten hat die Gesellschaft von
Freunden der TU Berlin e.V. diese Vorlesungsreihe ins Leben gerufen
und lädt einmal im Jahr renommierte Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler und Autoren als Rednerinnen und Redner ein. Die
Höllerer-Vorlesung findet 2018 bereits zum zehnten Mal statt.
Die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin
e.V.
Die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin
e.V. wurde 1922 gegründet und zählt heute rund 800 Mitglieder. Sie
versteht sich als Akteurin, die zum Nutzen der TU Berlin Wissenschaft,
Wirtschaft, Kultur und Medien zusammenführt. Sie veranstaltet
insbesondere Vortragsreihen, zu denen namhafte Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens beziehungsweise Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler eingeladen werden, um von ihrer Arbeit und aus ihrer
Forschung berichten. Daneben wirbt der Verein Spenden aus der
Wirtschaft ein, um Preise für herausragende Leistungen in Studium und
Lehre zu vergeben. Innerhalb der Universität fördert die
Gesellschaft von Freunden zudem studentische Projekte und unterstützt
Reisen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Kongressen
und Tagungen im In- und Ausland.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Vera TosovicGeschäftsstelle der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.
Tel.: 030 314-23758
E-Mail-Anfrage [5]
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