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TU-Wissenschaftler unterstützen das Land beim Aufbau eines Marktes für erneuerbare Energien durch Aus- und Weiterbildung an der Universität und in der beruflichen Bildung
Nahezu der gesamte Strom im Iran wurde
2015 durch das Verbrennen von Erdgas (66 Prozent) und Erdöl (26
Prozent) erzeugt. Erneuerbare Energien und das Thema Energieeffizienz
spielen in dem Land bislang kaum eine Rolle. „Aber es gibt riesige
Potenziale, diese zu nutzen, und die Energieeffizienz zu steigern“,
sagt Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel, Leiter des Fachgebietes
Arbeitslehre/Technik und Partizipation. Mit seinem Projekt „Green
Energy Center of Iran – Enabling Climate Mitigation through Capacity
Development” soll dem Iran durch Fort- und Weiterbildung dabei
geholfen werden, seine Ressourcen für erneuerbare Energien zu
erschließen und ein effizientes Energieversorgungssystem aufzubauen,
um auch im Iran Ausstoß klimaschädlicher Gase zu senken.
„Einer der Gründe, weshalb Photovoltaik und Windenergie im Iran
bislang nicht genutzt werden, liegt im fehlenden Know-how auf allen
Gebieten und bei allen Akteuren entlang der gesamten
Wertschöpfungskette, insbesondere den praktischen Kompetenzen bei
Installation und Betrieb“, sagt Hans-Liudger Dienel. Ziel des
Projektes ist es deshalb, dieses Wissen aufzubauen und den Iran in die
Lage zu versetzen, die entsprechenden benötigten Fachkräfte künftig
selbst auszubilden. Der Know-how-Transfer soll unter anderem dadurch
geschehen, dass TU-Wissenschaftler Gastvorlesungen halten und
iranische Studiengänge analysieren und bewerten, um die Themen in die
Studienprogramme zu integrieren und lehren zu können. Im
öffentlichen, privaten, akademischen sowie im Finanzsektor werden
Weiterbildungen durchgeführt. Die TU Berlin berät bei der
Entwicklung von qualitätssichernden Systemen für die berufliche
Weiterbildung und bereitet den Aufbau eines grünen Energiezentrums in
Iran vor. Dieses „Green Energy Center of Iran“ ist als dezentrale
Weiterbildungseinrichtung für den akademischen, öffentlichen,
privaten und Finanzsektor gedacht. „Alle Aktivitäten des
Forschungsvorhabens zielen darauf ab, entweder durch kurzfristigen
Know-how-Transfer oder Kapazitätsentwicklung im Aus- und
Weiterbildungsbereich den Iran zu unterstützen unter anderem
nachhaltige Trainingsstrukturen selbst umzusetzen und gute
Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliches Engagement zu
etablieren“, so Hans-Liudger Dienel.
Das Land selbst ist
an der Marktentwicklung für erneuerbare Energien und Energieeffizienz
interessiert. Das iranische Energieministerium sieht im Projekt die
Möglichkeit, Arbeitsplätze zu schaffen, die Umweltverschmutzung
besonders in den Megacitys und den Ballungsgebieten wie Teheran zu
minimieren, die Stromerzeugung zu diversifizieren, Energiesicherheit
zu gewährleisten und höhere Einnahmen durch den Export fossiler
Ressourcen zur erzielen, anstatt Gas und Öl für den eigenen
Energiebedarf zu verbrauchen.
Das Projekt wird im Rahmen
der Internationalen Klimaschutzinitiative IKI des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit 1,5 Millionen
Euro über drei Jahre bis 2020 gefördert. Partner in Deutschland ist
die Renewables Academy RENAC AG, die mit der TU Berlin auch im
Studiengang Global Production Engineering kooperiert. Im Iran sind
neben anderen das Energieministerium, die Organisationen für
erneuerbare Energie und Energieeffizienz und die Universität Teheran
beteiligt.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Hans-Liudger DienelTU Berlin
Fachgebiet Arbeitslehre/Technik und Partizipation
Tel.: 030/314-21406
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