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Industrie 4.0: Die Zukunft liegt in den Wolken
Dienstag, 23. Februar 2016
Medieninformation Nr. 22/2016
Cloud-Technologien entkoppeln die Maschinensteuerung von der Hardware
- Produzieren mit dem Industrie-Cockpit: Abläufe und Anlagen werden unternehmensweit in einem flexiblen Prozessnetz verknüpft - so können sie in ihrer Gesamtheit überwacht und jederzeit angepasst werden.
[1]
- © Fraunhofer IPK
Industrie 4.0 steht nicht nur für die digitale Vernetzung von Unternehmen, sondern auch für die Weiterentwicklung des sogenannten „Computer Integrated Manufacturing“ – also der Verbindung von Maschine und Computer –, die in den 1980er-Jahren eingeführt wurde. Diese automatisierten Steuerungssysteme basieren in der Regel auf einer elektronischen Hardware, die an der Maschine selber sitzt und speziell für diese entwickelt wurde. Das neue Verbundprojekt pICASSO, eine Kooperation vom TU-Institut Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF), vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) sowie von sieben weiteren Partnern aus Forschung und Industrie, will jetzt einen Schritt weitergehen und die Maschinensteuerung durch den Einsatz von Cloud-Technologie komplett von der Hardware entkoppeln. Ziel von pICASSO ist es, diese Steuerung flexibel über Softwarelösungen zu regeln.
„Im Prinzip werden die herkömmlichen, auf eine
bestimmte Maschine spezialisierten Steuerungssysteme virtualisiert,
das heißt in einer neuen Softwarestruktur von der eigentlichen
Hardware, der Maschine, entkoppelt und in eine firmeneigene Cloud
überführt“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger, Leiter des
Fachgebiets Industrielle Automatisierungstechnik an der TU Berlin
sowie des Geschäftsfelds Automatisierungstechnik des Fraunhofer IPK.
„Als Folge brauchen die einzelnen Maschinen oder Roboter nur noch
eine ganz allgemeine Rechnerstruktur, die für die verschiedensten
Steuerungsvarianten einsetzbar sein kann. Die ganz spezielle
Intelligenz für die ganz spezielle Maschinen- oder Robotersteuerung
kommt über eine Steuerungssoftware. Das einzelne Unternehmen
benötigt dann moderne Server mit Mehrkernprozessoren, die eine
private, unternehmenseigene Cloud generieren. In dieser Cloud sind die
verschiedenen Softwarelösungen für die einzelnen Steuerungsprozesse
hinterlegt.“ Die Steuerung über die firmeneigene Cloud hat gleich
mehrere Vorteile: „Sie bietet deutlich mehr Sicherheit als
verschiedene dezentrale Steuerungssysteme bei gleichzeitig höherer
Flexibilität. Über den Cloud-immanenten Mechanismus „Rapid
Elasticity“ können einzelne Rechnerkerne in Sekundenbruchteilen
zwischen so verschiedenen Steuerungsprozessen wie dem einer
Fräsmaschine oder eines Roboterarms hin- und herschalten – je nach
Bedarf. Rechnerleistung muss also nicht mehr vorgehalten werden und
kann damit deutlich effizienter ausgenutzt werden.“
Ein
weiterer Vorteil der cloudbasierten Steuerung: Sie kann auch auf
älteren, hochwertigen Maschinen nach- oder aufgerüstet werden, bei
denen die Mechanik nach wie vor funktioniert – für deren Steuerung
aber keine Ersatzteile oder auch keine Updates mehr produziert
werden.
Jörg Krüger: „Der Einsatz von Cloud-Technologien in der
Produktionssteuerung wird zu einem grundlegenden Wandel in der
IT-Struktur von der Fabrik der Zukunft führen. Aufgrund der geringen
Investitionskosten und der hohen Flexibilität in der Nutzung sind das
Entwicklungen, die auch für die mittelständische Industrie
hochinteressant sind.“
http://www.projekt-picasso.de/projekt [2]
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr.-Ing. Jörg KrügerFachgebiet Industrielle Automatisierungstechnik
Tel.: 030/314-25188
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