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Master-Studierende führen Akzeptanzstudie zur Windenergie in Havelland-Fläming und Potsdam durch. 43 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus
In
Brandenburg kam es in der letzten Dekade zu einem erheblichen Ausbau
der Windkraft. Welche Auswirkungen hat diese auf die Einstellung der
lokalen Bevölkerung? Gewöhnt sie sich daran oder wächst gar die
Ablehnung gegen die Windräder? Eine Umfrage zeigt nun, dass entgegen
etwaigen Befürchtungen die Akzeptanz gegenüber Windenergie in den
vergangenen zehn Jahren im Allgemeinen keineswegs gefallen ist.
Während sich im Jahr 2005 insgesamt 32 Prozent der Befragten im
Allgemeinen „für“ und „eher für“ die Windenergie
aussprachen, teilten 2016 43 Prozent im gleichen Befragungsgebiet
diese Einschätzung.
Die Umfrage haben 21 Studierende des
internationalen Master-Studiengangs „Umweltplanung“ unter Leitung
von Prof. Dr. Johann Köppel und Lisa Odparlik vom Fachgebiet
Umweltprüfung und Umweltplanung im Sommersemester 2016 durchgeführt.
„Soziale Akzeptanz: vom Winde verweht?” lautet der Titel des
Studienprojektes in Zusammenarbeit mit der Regionalen Planungsstelle
Havelland-Fläming in Brandenburg.
Bereits im Jahr 2005
fand eine erste Umfrage zur sozialen Akzeptanz gegenüber Windenergie
durch die Regionale Planungsgemeinschaft statt. Diese wurde nun
vergleichend herangezogen, um zu untersuchen, ob sich die Akzeptanz
geändert hat. Es ist das erste Mal überhaupt, dass eine solche
langjährige Wiederholungsstudie durchgeführt wurde. Die Befragungen
fanden Anfang Juni 2016 in den Gemeinden Niederer Fläming und
Dahme/Mark (Planungsregion Havelland-Fläming) und in kleinerem Umfang
in Uebigau-Wahrenbrück (Nachbarregion Lausitz-Spreewald) sowie in
Potsdam statt.
Ein weiteres Resultat der Befragung ist,
dass sich im Jahr 2005 43 Prozent „gegen“ und „eher gegen“ die
Windenergienutzung äußerten, während im Jahr 2016 35 Prozent der
Befragten in Dahme/Mark und Niederer Fläming letzterer Aussage
zugestimmt haben.
Im Einzelnen war die Mehrheit der
Befragten der Auffassung, dass die Landschaft durch den Ausbau der
Windenergie negativ beeinflusst wird. Es konnte allerdings kein klarer
Zusammenhang zwischen dem Akzeptanzniveau und der Dichte sowie der
Distanz zu Windenergieanlagen festgestellt werden. Allerdings
wünschte sich eine Mehrheit der Befragten größere Mindestabstände
der Anlagen zu den Siedlungen. Diese sind jedoch geringer als die in
der Umfrage 2005 gewünschten Abstände. In Gesprächen mit der
lokalen Öffentlichkeit zeigte sich, dass viele Befragten nicht
verstehen, warum nicht mit größeren Abständen geplant wird. Ein
derzeit üblicher Planungsabstand in Brandenburg liegt bei 1000
Metern.
Wie und wann Informationen bereitgestellt und
verbreitet werden, übt laut den Ergebnissen der Akzeptanzanalyse
einen Einfluss auf die Einstellung gegenüber der Windenergie aus.
Viele Befragte äußerten, dass im Planungsprozess zu spät
Informationen über lokale Projekte bereitgestellt worden seien. Ein
statistischer Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Information und
der Akzeptanz von Windenergieanlagen konnte nachgewiesen werden. Ob
mangelnde Information generell eine Ursache der Ablehnung von
Windenergieanlagen sein kann, lässt sich lediglich mutmaßen. Bekannt
ist nur, dass die Befragten, die die Windenergie aus verschiedenen
Gründen ablehnen, sich schlecht informiert fühlten. Deutlich wurde
auch, dass über den Energieträger Sonnenenergie ein verstärktes
Wissensbedürfnis in Havelland-Fläming besteht.
Die
Umfrage ergab auch, dass die im Regionalplan 2020 geforderte
Konzentrationsplanung von Windenergieanlagen von der lokalen
Bevölkerung kritisch gesehen wird. „Das ist verständlich und wir
werden überlegen, an welchen Stellschrauben wir unsere Planung
verbessern können. Wir sind aber auch an die Rechtsprechung zur
Konzentrationsplanung von Windenergieanlagen gebunden und können die
Standorte nicht frei wählen”, betonte Lutz Klauber, Leiter der
Regionalen Planungsstelle Havellland-Fläming.
In Potsdam
sind bei Straßenbefragungen 125 Fragebögen ausgefüllt worden. Bei
den Briefbefragungen in Havelland-Fläming kamen 2016 166 Fragebögen
zurück. Das entspricht einer üblichen Rücklaufquote von circa 30
Prozent. 2005 wurde mit einer von örtlichen Schülern erfolgten
Fragebogenaktion eine außergewöhnlich hohe Rücklaufquote von circa
60 Prozent erzielt.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Johann Köppel, Lisa F. Odparlik, M. Sc.TU Berlin
Fachgebiet Umweltprüfung und Umweltplanung
Tel.: 030/314-22344/-24912
E-Mail-Anfrage [1]
Lutz Klauber
Tel.: 03328-335415
E-Mail-Anfrage [2]
www.havelland-flaeming.de
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