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35 Mio. Euro für Forschungsneubau in der City West
Montag, 18. April 2016
Medieninformation Nr. 54/2016
TU Berlin schafft Interdisziplinäres Zentrum für Modellierung und Simulation / Baulicher Aufbruch auf dem TU-Zentralcampus
[1]
- © TU Berlin
Rund 35 Millionen Euro werden ab 2017 der TU Berlin für ihr neues Interdisziplinäres Zentrum für Modellierung und Simulation (IMoS) und einem dafür vorgesehenen Forschungsbau zur Verfügung stehen. Der Wissenschaftsrat gab am 18. April 2016 seine Empfehlungen zur Förderung von Forschungsbauten (2017) bekannt. Finanziert wird das Gebäude je zur Hälfte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin. Das Zentrum wird in einem neuen Gebäude mitten in der City West beheimatet sein, das mehr als 5.200 Quadratmeter Nutzfläche umfasst und zwischen Hertzallee und Fasanenstraße liegen wird. Der Wissenschaftsrat stufte das TU-Projekt mit dem Prädikat „herausragend“ ein. Der Antrag lief über die Förderlinie nach Artikel 91 b des Grundgesetzes, bei dem Vorhaben inkl. Forschungsbauten mit überregionaler Bedeutung für Wissenschaft, Forschung und Lehre gefördert werden können.
Mit der Bewilligung wird
an der TU Berlin ein neuartiges Zentrum geschaffen, in dem in
zahlreichen Hochtechnologiebereichen mathematische Modellierung,
Simulation und Optimierung erforscht werden. Künftig arbeiten
fächerübergreifende Teams räumlich und projektbezogen in dem
Gebäude zusammen.
Folgende Technologiethemen
stehen dabei im Zentrum:
- die Entwicklung energieeffizienter Maschinen zur Energieumwandlung (wie Turbinen),
- die Planung und der Betrieb moderner Infrastrukturnetze (wie Gas-, Strom-, Verkehrs- oder Kommunikationsnetze),
- die Analyse und Behandlung großer Datenmengen/Big Data (z.B. in medizinischen oder ökonomischen Anwendungen),
- die Kontrolle selbstorganisierender Systeme (z.B. in der Entwicklung neuer Materialien oder in „Cyber-Physical Systems“)
- sowie die Geometrie und Visualisierung von Strukturen (z.B. in Architektur und Städtebau).
Angesichts von Ressourcenknappheit,
Klimawandel und zunehmender Automatisierung sind eine ganzheitliche
Betrachtung von Lebenszyklen eines Produkts, die Abschätzung von
Risiken für Umwelt und Gesellschaft oder die weitgehende
Wiederverwertung von Ressourcen zentrale Fragestellungen. Die
langfristige und nachhaltige Lösung dieser Probleme ist nur durch
eine mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung möglich,
bei der parallel zu jedem realen Produkt oder Prozess ein virtuelles
Produkt oder ein virtueller Prozess generiert wird. Auf dieser Basis
kann eine Simulation von Funktionalität und Design, Langzeitwirkung
und Risiken erfolgen, die eine Optimierung des Produkts bzw. eine
nachhaltige Prozessführung erlaubt.
Rund
1,9 Millionen Euro für Forschungsgeräte
Dafür
ist es essentiell, dass interdisziplinäre Teams aus Mathematik,
Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften gebildet werden, die in
enger Kooperation die mathematischen Modelle – und damit integriert
die entsprechenden Simulations- und Optimierungsmethoden –
entwickeln, verbessern und an die momentanen Hardwareumgebungen
optimal anpassen.
Rund 1,9 Millionen Euro fließen aus dem
Antrag in Forschungsgeräte. Dazu gehören Server, Speicher- und
3D-Syteme. Auch das 3D-Labor der TU Berlin wird Bestandteil des neuen
Zentrums sein. Es wird sich mit seinen Visualisierungsmethoden und
3D-Technologien mit den fünf Forschungsschwerpunkten von IMoS
verzahnen.
Gelebte Interdisziplinarität wird
nun eine feste Adresse an der TU Berlin bekommen
„Für die TU Berlin ist die Bewilligung ein großer Erfolg.
Gelebte Interdisziplinarität wird nun eine feste Adresse an der TU
Berlin bekommen. Wir schaffen damit einen idealen Forschungsort für
interdisziplinäres Zusammenwirken mit kurzen Wegen mitten in der
Hauptstadt. In dem Forschungsgebäude sollen die unterschiedlichen
Teams direkt in einer Gruppenstruktur projektbezogen zusammenarbeiten.
Durch diesen Ansatz erwarten wir weitreichende Innovationsschübe. Ich
danke alle Beteiligten für die Ideen, den Mut und die Ausdauer für
dieses Großprojekt.
Außerdem ist die Bewilligung ein
wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des Ostgeländes mitten
in der City West. Fast zeitgleich wird dort auch ein großer Neubau
für die Mathematik errichtet werden. Insgesamt fließen 125 Millionen
Euro in beide Bauprojekte. Damit ist der Dornröschenschlaf auf diesem
Gelände zwischen S-Bahn-Trasse, Fasanenstraße sowie Hertzallee und
Müller-Breslau-Straße endgültig beendet. Diese Entwicklung ist aus
meiner Sicht besser für Berlin als der Bau eines Riesenrades auf
einem Teil dieses Geländes“, sagt TU-Präsident Prof. Dr. Christian
Thomsen.
Neuer baulicher Aufbruch auf dem
TU-Zentralcampus in der City West
Das bewilligte
Projekt IMoS reiht sich ein in andere aktuelle Bauaktivitäten auf dem
TU- Zentralcampus. Über zusätzliche Förderung des Landes Berlin und
Landesbaumaßnahmen saniert die TU Berlin in den kommenden Jahren dort
mehrere Gebäude. Dabei investiert sie in die Erweiterung der Flächen
für Start-ups am Ernst-Reuter-Platz, in die Sanierung des Foyers im
TU-Hauptgebäude und der Fassade des Erweiterungsbaus. Rund 3,5
Millionen Euro fließen außerdem von der Wüstenrot-Stiftung in die
Sanierung des großen Umlauftanks, der „Rosa Röhre“ an der
Müller-Breslau-Straße. Im Juni gibt es den Spatenstich für die
Umgestaltung der Hertzallee auf dem TU-Zentralcampus. Der Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf investiert in das Projekt rund 1 Million
Euro.
„Diese Bauaktivitäten symbolisieren einen
neuen Aufbruch auf unserem TU-Zentralcampus, der für Wissenschaft und
Hochschulbildung beste Bedingungen schafft, unsere Wettbewerbsposition
entscheidend verbessert, unseren Sanierungsstau von mehr als 200
Millionen Euro etwas verringert und für die City West an
entscheidender Stelle ein lebendiges und attraktives Quartier
schafft“, erklärt TU-Präsident Prof. Dr. Christian Thomsen.
Über alle jetzt vom Wissenschaftsrat empfohlenen Projekte
wird die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK)
am 24. Juni 2016 final entscheiden.
Weitere Informationen: www.wissenschaftsrat.de [2]
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Stefanie TerpPressesprecherin der TU Berlin
Tel.: 030/314-23922
E-Mail-Anfrage [3]
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