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Gemeinsame Medieninformation von TU Berlin, Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) und Universität Münster
Artenschutz beginnt mit dem richtigen Standort fürs Windrad
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Medieninformation Nr. 192/2015
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erarbeiteten einen Maßnahmenkatalog, der zeigt, wie der Windenergieausbau möglich ist, ohne den Schutz der Arten zu vernachlässigen
Der Ausbau der Windenergie verfolgt neben der Sicherstellung der Energieversorgung auch das Ziel, das Klima zu schützen. Damit hat die Nutzung dieser Form der regenerativen Energie erhebliche Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt. Doch die Gewinnung von Windenergie kann mit dem Artenschutz kollidieren. In der Studie „Vermeidungsmaßnahmen bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen“ zeigen die Autorinnen und Autoren aus der TU Berlin, der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) und der Universität Münster, dass es eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten beim Ausbau der Windenergie gibt.
Grundlage für den natur- und umweltverträglichen
Ausbau der Windenergie ist eine sorgfältige Standortwahl. So kann
umgangen werden, dass Windparks auf Rast- und Brutplätzen entstehen
beziehungsweise in Zugkorridore von Vögeln gebaut werden. Dennoch
lässt sich nicht ausschließen, dass geschützte Tiere von
Windenergieprojekten betroffen werden. Wird eine Vermeidungsmaßnahme
notwendig, ist ihre Ausgestaltung im Einzelfall abhängig von der
betroffenen Art und dem Naturraum. Beispielsweise wird der Einfluss
des Anlagendesigns oder der Anlagengröße in der Studie dargestellt.
Auch die landwirtschaftliche Nutzung der Felder im unmittelbaren
Anlagenumfeld kann so ausgestaltet werden, dass für Greifvögel dort
kein attraktives Jagdhabitat geschaffen wird, abseits der Anlagen aber
sehr wohl. Darüber hinaus hat sich als Vermeidungsmaßnahme im
Betrieb auch das kurzzeitige Abschalten der Rotoren bewährt um
Fledermauskollisionen zu verringern. Weitere Maßnahmen können die
räumliche Anordnung der Windräder sein oder die akustische
„Vergrämung“ der Tiere durch Schall.
„Die Umsetzung
von Vermeidungsmaßnahmen kann die Vereinbarkeit des Ausbaus der
Windenergie mit dem Artenschutz befördern“, erläutert Axel
Tscherniak, Geschäftsführer der FA Wind. Auch die Staatssekretäre
der Umweltministerien der Länder wiesen am 21. Mai 2015 darauf hin,
dass Vermeidungsmaßnahmen frühzeitig Konflikte zwischen Artenschutz
und Windenergienutzung ausschließen können.
Klima- und
Artenschutzinteressen stehen sich vor allem dann gegenüber, wenn
durch die Windenergienutzung gefährdete Arten, beispielsweise Vogel-
und Fledermausarten, einem erhöhten Tötungsrisiko ausgesetzt werden.
„Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet jedoch grundsätzlich die
Tötung oder erhebliche Störung bestimmter Tierarten“, betont Prof.
Dr. Sabine Schlacke, Direktorin des Instituts für Umwelt- und
Planungsrecht der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
„Vermeidungsmaßnahmen können bewirken, dass das Tötungsrisiko der
betroffenen Arten nicht in signifikantem Maße steigt“, so Prof. Dr.
Johann Köppel, Leiter des Fachgebiets Umweltprüfung und
Umweltplanung der TU Berlin.
Der in der Studie enthaltene
Katalog von Vermeidungsmaßnahmen bietet Lösungsvorschläge für
Konflikte zwischen Artenschutz und Windenergienutzung. Er trägt den
derzeitigen Wissensstand aus internationaler und nationaler Literatur
zusammen und wurde durch Experteninterviews sowie die Auswertung
einschlägiger Rechtsprechung ergänzt. Die Studie zeigt aber auch,
dass es weiterhin erheblichen Forschungsbedarf gibt.
Link
zur Studie:
fachagentur-windenergie.de/fileadmin/files/Veroeffentlichungen/FA-Wind_Studie_Vermeidungsmassnahmen_10-2015.pdf
[1]
Ein kostenloses Leseexemplar kann bei der FA Wind
unter post@fa-wind.de [2] angefordert werden.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Prof. Dr. Johann Köppel und Lea BullingTU Berlin
Fachgebiet Umweltprüfung und Umweltplanung
Tel.: 030/314-24975
E-Mail-Anfrage [3]
E-Mail-Anfrage [4]
Universität Münster
Institut für Umwelt- und Planungsrecht
Tel.: 0251/83-29793
E-Mail-Anfrage [6]
eroeffentlichungen/FA-Wind_Studie_Vermeidungsmassnahmen
_10-2015.pdf
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