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Höchstdotierter deutscher Forschungsförderpreis für Kunsthistorikerin der TU Berlin
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Medieninformation Nr. 240/2015
Bénédicte Savoy forscht zu Kunstraub, Beutekunst und Restitutionen in historischer Perspektive / Leibniz-Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert
Die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy von der TU Berlin bekommt den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Dies teilte am 10. Dezember 2015 die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit, die den Preis vergibt. Die Ehrung ist einer der bedeutendsten deutschen Forschungsförderpreise und mit 2,5 Millionen Euro dotiert.
- Leibniz-Preisträgerin 2016: Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy
[1]
- © TU Berlin/Ulrich Dahl
„Es ist für uns alle eine besonders große Freunde, dass die DFG unsere Wissenschaftlerin Bénédicte Savoy mit dieser hohen Ehrung auszeichnet. Frau Savoy ist als Wissenschaftlerin, als Hochschullehrerin und als Kuratorin eine herausragende Persönlichkeit. Die Einbeziehung von Studierenden in anspruchsvolle Projekte, die verständliche Präsentation ihrer Forschungsergebnisse und ihre Vermittlertätigkeit zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit sind beispielhaft. Ihre Neugierde und ihr Forscherdrang haben der Wissenschaft und der Öffentlichkeit viele neue Erkenntnisse gebracht. Ihr hohes Niveau, ihr Anspruch und ihre Vermittlertätigkeit zeichnen sie aus. Wir als TU Berlin sind sehr stolz, dass Bénédicte Savoy bei uns forscht und lehrt. Sie bereichert uns sehr. Ich gratuliere ihr im Namen der TU Berlin ganz herzlich, sagt TU-Präsident Prof. Dr. Christian Thomsen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft schreibt in ihrer Begründung:
„Bénédicte Savoy erhält den Leibniz-Preis 2016 als eine der
angesehensten und innovativsten Kunsthistorikerinnen.“
Die international hoch angesehene Wissenschaftlerin beschäftigt
sich besonders intensiv mit der Frage des Umgangs mit Kunstwerken in
Kriegszeiten, Kunstraub, Beutekunst und Restitution in historischer
Perspektive sowie mit dem Verhältnis von Deutschland und Frankreich,
insbesondere auf kulturellem Gebiet. Für ihre außergewöhnlichen
wissenschaftlichen Leistungen wurde sie bereits mehrfach
ausgezeichnet, zuletzt mit dem Prix de l’Académie de Berlin Anfang
Dezember 2015 sowie mit dem Opus Magnum-Preis durch die
VolkswagenStiftung. Diese Auszeichnung ermöglicht der
Kunsthistorikerin ihr Buchprojekt „Paris – Hauptstadt der
deutschen Romantik“ umzusetzen. Sehr große Aufmerksamkeit erhielt
die 2010 von ihr kuratierte Ausstellung „Napoleon und Europa. Traum
und Trauma, Bundeskunsthalle, Bonn, die auch international
wahrgenommen wurde sowie 2014 die Ausstellung „Les frères Humboldt.
L’Europe de l’Esprit“ am Observatoire de Paris in Frankreich
(mit David Blankenstein) und ihr Nofretete-Projekt, bei dem sie neue
Quellen erschloss.
- Leibniz-Preisträgerin 2016: Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy
[2]
- © TU Berlin/Ulrich Dahl
Die Französin profilierte sich
entscheidend in ihrem Forschungs- und Lehrgebiet, die Geschichte des
Museums vor allem vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Diesem bislang
weitgehend vernachlässigten Forschungsgebiet vermittelte sie durch
ihre quellenkritische Methode und hervorragende Grundlagenforschung
international anerkanntes Profil und ganz neue Einsichten: Sowohl in
die Institutionsgeschichte, die Rezeptionsgeschichte, den
internationalen Kunstmarkt und immer stärker auch die Geschichte des
Kulturtransfers im globalen Kontext.
Prof. Dr.
Bénédicte Savoy, geboren 1972 in Paris, studierte Germanistik an der
École Normale Supérieure in Paris und promovierte im Jahr 2000 mit
einer Dissertation zum napoleonischen Kunstraub in Deutschland. Seit
2003 ist sie Professorin für Kunstgeschichte am Institut für
Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der TU Berlin. Sie ist
Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes und des
Deutsch-Französischen Kulturrates. Für ihre Arbeit ist sie mehrfach
sowohl in Frankreich als auch in Deutschland ausgezeichnet worden. So
erhielt sie 2001 den Prix Pierre Grappin der Association des
Germanistes de l’enseignement supérieur und 2009 den Walter de
Gruyter-Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften. 2011 wurde sie mit dem Richard Hamann-Preis der
Philipps-Universität Marburg und 2013 mit den Insignien eines Ritters
im nationalen Verdienstorden, dem Ordre national du Mérite, geehrt.
2015 erhielt sie zudem den Preis für die Ausstrahlung der
französischen Sprache und Literatur der Académie française.
Mit dem Leibniz-Preis werden Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Leistungen
ausgezeichnet. Die Förderung soll die Arbeitsmöglichkeiten der
Preisträger und ihrer Arbeitsgruppen verbessern und die Mitarbeit
besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftler sowie die
Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus dem Ausland erleichtern. Die
bereitgestellten Mittel geben den Forschern die Möglichkeit, sich
weitgehend frei von administrativem Aufwand auf ihre Arbeit
konzentrieren zu können.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Stefanie TerpPressesprecherin der TU Berlin
Tel.: 030/314-22919
E-Mail-Anfrage [3]
Lesen Sie auch:
- Angekommen, um weiterzumachen - Bénédicte Savoy über die Bedeutung des Leibniz-Preises für die Museumsforschung [4]
Leibniz-Preis 2016
- Leibniz-Laudatio 2016: Bénédicte Savoy - Kunstgeschichte der Moderne [5]
- Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2016: Dankesrede von Prof. Dr. Bénédicte Savoy [6]
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