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Urbanes Lichtchaos: Forscher plädieren für bewussteren Umgang mit Beleuchtung
Mittwoch, 19. Juni 2013
Medieninformation Nr. 137/2013
Unterzeile
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- © Benjamin Könecke
Am 20. und 21. Juni 2013 richten das Institut für Stadt und Regionalplanung der TU Berlin (ISR) und das Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) die internationale Konferenz „The Bright Side of Night“ aus, auf der Entwicklung, Funktionen und Folgen künstlicher Beleuchtung analysiert werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren die Möglichkeiten für einen nachhaltigen Umgang mit künstlichem Licht aus kultureller, politischer, sozialer, historischer und ökonomischer Perspektive.
Die Konferenz will der bis dato von Naturwissenschaftlern (Biologen, Ökologen, Astronomen) dominierten Erforschung der Lichtverschmutzung die sozialwissenschaftlichen Perspektiven hinzufügen. Auf Einladung des ISR der TU Berlin und des IRS kommen unter anderem Soziologen, Historiker, Geographen, Planer, Kultur-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler zusammen. Sie diskutieren Themen wie Lichtwahrnehmungen und -praktiken, Konflikte und Regulationsansätze, Kosten und Nutzen von künstlichem Licht. Dabei werden die eigenen Forschungsergebnisse zu Akteuren und Steuerungsansätzen, zur Wahrnehmung von Beleuchtungsveränderungen durch die betroffenen Bewohner sowie zu den ökonomischen Bewertungen der nächtlichen Außenbeleuchtung in den Kontext der internationalen Forschung gestellt.
Zeit: | 20. und 21. Juni 2013, Beginn: 20.
Juni, 10.00 Uhr |
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Ort: | Leibniz-Institut für
Regionalentwicklung und Strukturplanung (ISR), Flakenstraße 28-31, 15537 Erkner |
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- © Benjamin Könecke
Das Interesse an konzeptionellen Ansätzen zur Lichtgestaltung in Städten ist insbesondere in den letzten zehn Jahren gewachsen. Dies hängt zum einen mit der aktuellen Debatte um Klimawandel, CO2-Emissionen, Lichtverschmutzung und Energieverbrauch zusammen, andererseits sehen die Städte in öffentlichen Beleuchtungsprojekten Möglichkeiten der Inszenierung und des Marketings. Das Berliner „Festival of Lights“ ist ein Beispiel für die Nutzung von Lichtinstallationen als Event. Aber auch für das „Tagesgeschäft“ der nächtlichen Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Gebäuden entwickeln immer mehr Kommunen erste Konzepte. Zunehmend rücken aber auch die negativen Folgen des Verlusts der natürlichen Dunkelheit – wie die mangelnde Sichtbarkeit des Nachthimmels, die Störungswirkungen für Menschen, Flora und Fauna – in die öffentliche Aufmerksamkeit.
Sozialwissenschaftler im Projektverbund „Verlust der Nacht“ diagnostizieren aber noch immer eine institutionelle und regulative Leerstelle im Bereich Licht in der Stadtplanung. Die Konflikte um künstliche Beleuchtung nehmen erst langsam zu, sind gekennzeichnet durch sehr unterschiedliche Interessen der zahlreichen Akteure und werfen Fragen des angemessenen Umgangs mit künstlicher Außenbeleuchtung auf – von der strategischen Lichtplanung in Städten bis zum Schutz der Dunkelheit in speziell ausgewiesenen Gebieten (zum Beispiel Dark Sky Parks).
Die Faszination der illuminierten Nacht, aber auch die Kritik an übermäßiger oder unerwünschter Beleuchtung sind nicht grundsätzlich neu, sondern ziehen sich durch die Geschichte der künstlichen Beleuchtung. Aber durch die ständig steigende Beleuchtungsintensität rücken die zahlreichen negativen Folgen immer mehr in die öffentliche Aufmerksamkeit. Lichtverschmutzung und Verlust der Nacht sind zu sehr aktuellen Themen geworden.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Benjamin KöneckeMitarbeiter im Projekt „Verlust der Nacht“
TU Berlin
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Stadt- und Regionalökonomie
Tel.: 030/314-28085
E-Mail-Anfrage [3]
www.verlustdernacht.de/brightnight2013.html
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