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Gläserne Labortechnik – ein Beruf zwischen Wissenschaft und Kunst
Freitag, 07. September 2012
Medieninformation Nr. 216/2012
Glasapparatebauer präsentieren an der TU Berlin ihr Können / Vorträge, Vorführungen und Ausstellung / Eintritt frei
Mit einem Symposium, einer Ausstellung, Workshops und Vorträgen begeht der Verband Deutscher Glasbläser e. V. (VDG) vom 13. – 15. September 2012 an der TU Berlin den 40. Jahrestag seiner Gründung. Zu vielen der Vorträge und Vorführungen über die Herstellung von gläsernen Instrumenten und Objekten für Wissenschaft und Kunst ist auch die Öffentlichkeit eingeladen.
Wir laden Sie herzlich zu den Symposiums-Vorträgen und den Vorführungen ein. Bitten weisen Sie auch in Ihren Medien darauf hin. Der Eintritt ist frei!
Technische Glasbläser haben an bahnbrechenden Entwicklungen entscheidend mitgewirkt. Beispiele sind die Erfindungen von Thermosflasche und Röntgenröhre. Kunstglasbläser haben von jeher Menschen mit ihrer Fertigkeit fasziniert. Die technischen Glasbläser an den Universitäten und in der privaten Wirtschaft haben zur Entwicklung des Forschungs- und Technikstandorts Deutschland maßgeblich beigetragen.
„Wir möchten die Einladung der TU Berlin, die uns diese repräsentativen Räume zur Verfügung stellt, dazu nutzen, öffentlich zu zeigen, wie vielfältig, wichtig und aktuell der Beruf des Glasapparatebauers heute ist“, sagt Norbert Zielinski, 1. stellvertretender Vorsitzender des VDG, Glasapparatebauer und Leiter der Glastechnischen Werkstatt im Institut für Physik der TU Berlin. „Ebenso wollen wir auf die Bedeutung verweisen, die Glastechnik in Wirtschaft und Wissenschaft hat. Besonders empfehlenswert für Interessierte sind auch die parallel im Lichthof stattfindenden Vorführungen beziehungsweise Workshops, bei denen man Glasbläser bei der Arbeit beobachten kann.“
Dazu gehören zum Beispiel die Herstellung von effektvollen gläsernen Hohlgefäßen, von gläsernen Laborartikeln, von kleinsten Glasobjekten und Dekoartikeln oder die Mikroeinschmelzung von Glastieren, aber auch medizinische Anwendungen wie die Entstehung von Glasaugenprothesen. Ebenso kann man die Herstellung einer Röntgenröhre, einer Quarzlampe, der Laborglastechnik in der Chemie oder eines Wärmetauschers an der Drehbank beobachten. Die Vorträge bieten ein breites Spektrum, das von der Arbeitssicherheit über Werkstoffkenntnisse und Verarbeitungs-techniken reicht, bis hin zu einem historischen Rückblick über Erfindungen, die die Welt veränderten, wie die Thermosflasche und die Röntgenröhre. Außerdem präsentieren sich Glasfachschulen zusammen mit der Ausbildung der TU Berlin, mit Werkstoffentwicklern und weiteren für den technischen Glasbereich relevanten Firmen und Zulieferern.
Die Tagung wird begleitet von der dreiwöchigen öffentlichen Ausstellung „Glas in Wissenschaft und Kunst“, für die die TU Berlin ihre beiden großen Senatssitzungssäle zur Verfügung gestellt hat. Unmittelbar vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung durch den Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, wird es eine Presseführung geben, unter anderem mit Dr. Sabine Hackethal vom Naturkundemuseum Berlin sowie der thüringischen „Glasprinzessin 2012“ Laura Hein (siehe Einladung mit Medieninformation Nr. 215).
Programm – Vorträge – Workshops:
Ort: | Hörsaal H 0104, TU-Hauptgebäude, Str. des 17. Juni 135, 10623 Berlin: |
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Zeit: | 9.45 Uhr: Eröffnung und Vortrag Glas heute: Hightech-Anwendungen eines klassischen Werkstoffs Prof. Dr. H.-J. Hoffmann, Institut für Werkstoffwissenschaften und -technologien der TU Berlin, Fachgebiet Glaswerkstoffe |
Ort: | Hörsaal H 1058 (Konrad-Mellerowicz-Saal), TU-Hauptgebäude, Str. des 17. Juni 135, 10623 Berlin |
Zeit: | 10.45 Uhr: Die Geißler-Röhren - Präsentation und Erläuterung der historischen Sammlung von Röhren zur Untersuchung und Demonstration von Gasentladungen André Saupe 11.45 Uhr: Gesunder Arbeitsplatz/Umgang mit Flusssäure Dr. Ulrich Loth, Betriebsarzt der TU Berlin und Bärbel Kirste, Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz der TU Berlin 12.45 Uhr: Optik mit und ohne Glas: Vom Licht zur Röntgenstrahlung Prof. Dr. Stefan Eisebitt, TU Berlin 14.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Glas in Wissenschaft und Kunst“ (Lichthof der TU Berlin) Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Präsident der TU Berlin und Laura Hein, Glasprinzessin aus Lauscha (Thüringen) (siehe Einladung mit Medieninformation Nr. 215) 14.30 Uhr: Gläserne Meerestiere von Leopold und Rudolf Blaschka Dr. Sabine Hackethal, Museum für Naturkunde Berlin, 15.30 Uhr: Erfindung von Thermosflasche und Röntgenröhre - Reinhold Burger, Glasbläserei und wissenschaftlicher Fortschritt Axel Burger und Dr. Georg Goes, Museum Baruther Glashütte 16.30 Uhr: „Wer seinen Augen durch Gläser zu hülfe kommen muss, der vermeide schlechte Brillen…“ - 200 Jahre Optikstandort Rathenow, Dr. Bettina Götze, Optik-Industrie-Museum-Rathenow |
Ort: | Hörsaal H 1012 (Horst-Wagon-Saal), TU-Hauptgebäude, Str. des 17. Juni 135, 10623 Berlin: |
Zeit: | 10.45 Uhr: Mikrostrukturierung von Gläsern mittels Laser Dr. David Ashkenasi, LMTB Berlin 11.45 Uhr: Gasphasenepitaxie in Quarzglasreaktoren in der Halbleiter-physik – Anwendungen in interkontinentaler Glasfaserkommunikation, in BlueRay-Multimediaspielern und Mobiltelefonen Dr. Markus Pristovsek (Institut für Festkörperphysik, TU Berlin), anschließend Führung im Institut für Festkörperphysik der Arbeitsgruppe Prof. Dr. Michael Kneissl (Experimentelle Nanophysik und Photonik) 12.45 Uhr: Glasblasen in einer Universität in Montevideo Daniel Acosta y Lara, Universidad de Montevideo 14.30 Uhr: Der Werkstoff Glas - verschiedene Glasarten und ihre Herstellungs-, Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten Dr. Martin Kilo, Fraunhofer Institut für Silicatforschung, Würzburg 15.30 Uhr: Veränderungen der Glasoberfläche während der Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse: Verdampfung, Löslichkeit von Gasen, Kristallisation, Entalkalisierung und Ionenaustausch Prof. Helmut A. Schaeffer, Mitglied der DGG 16.30 Uhr: Reinigung und chemischer Angriff von Glas – von der Spülmaschinenbeständigkeit bis zu Spezialanwendungen in der Lampen- und Solartechnik Prof. Dr.-Ing. Edda Rädlein, TU Ilmenau, 17.30 Uhr: Glasfotografie – unkonventionelle Lichtansätze für strahlende Ergebnisse ohne ungewollte Reflexionen und mit höchstem künstlerischen Anspruch Tom Norberg, Fotograf Glasfotografie |
Ort: | Hörsaal H 1012 (Horst-Wagon-Saal), TU-Hauptgebäude, Str. des 17. Juni 135, 10623 Berlin: |
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Zeit: | 9.00 Uhr: Arbeitssicherheit / Gassensorik in der Glasbläserei Dipl.-Ing. M. Heyer, Firma Dräger, Anlagensicherheit 10.00 Uhr: Laserprozesse in der Rohrglasfertigung Wolfgang Schürgens, Arnold Group 11.00 Uhr: CD-Zeichnen /Konstruktionen in 3D-Format für Glaslaborgeräte und Vorrichtungen für die Glasbläserei Klaus Hofmann, Fa. Klaus Hofmann GmbH 12.00 Uhr: „Glasbearbeitung mit Brennern: Gefahren durch UV-Strahlung“ Heinrich Böcker, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Bezirksverwaltung Hamburg, Prävention |
Vorführungen in Workshops rund um den TU-Lichthof
Beobachtet werden kann die Herstellung einer Röntgenröhre bzw. Kathodenstrahlröhre mit Schattenkreuz, von gläsernen Lehrmitteln, Glasaugenprothesen, gläsernen Hohlglasgefäßen, kleinsten Glasobjekten, Quarz-Küvetten sowie Glasdekoartikeln und dekorativen Glasperlen.
Außerdem ist zu sehen: das Ziehen einer langen Glasfaser, der Aufbau eines Showprogramms, die Mikroeinschmelzung von Glastieren, die Folienverschmelzung für ein Quarz-Leuchtmittel, die Ausstattung der Marsexpedition mit Borosilikatglas. Auch Berufsschüler zeigen ihr Können.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Norbert ZielinskiGlastechnische Werkstatt Physik
TU Berlin
Vizepräsident Verband Deutscher Glasbläser e. V.
Tel.: 030/314-220 50, 030/414 076 40
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www.vdg-ev.org