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Als Papier noch nicht geduldig war
[1]
- © TU Berlin/ Universitätsarchiv
Die
Hochschulgeschichtliche Sammlung (HGS) des Universitätsarchivs
enthält einen zehn Zentimeter dicken Aktenordner, der die erste
Jubiläumsfeier der TU Berlin vom 17. bis 20. März 1949 dokumentiert.
Die 1946 neu gegründete Universität feierte damals den 150.
Jahrestag der Gründung ihrer Vorgängereinrichtung, der Bauakademie
(1799–1949). Es war mitten in der Zeit der „Berliner Blockade“.
In diesem Ordner findet sich viel vergilbtes Papier, das langsam
anfängt zu zerbröseln. Der größte Teil des Materials besteht aus
Pressestimmen, es folgen Papiere zum Jubiläumsablauf und Manuskripte
der Festreden beziehungsweise deren Kurzfassungen. Dieses Echo umfasst
westdeutsche, Westberliner, aber auch Ostberliner Zeitungen wie
„Morgen“, „Neue Zeit“ oder „Neues Deutschland“. Zwar
kritisieren die Ostjournale, dass sie zum TU-Jubiläum nicht
akkreditiert wurden, ihre Berichterstattung über Jubiläum und
Aufbauarbeit der TU Berlin war jedoch erstaunlich sachlich.
Neben den britischen und französischen Militärchefs waren
akademische Gäste aus London, Paris, Mailand, Zürich, Stockholm wie
aus dem westdeutschen „Trizonesien“ anwesend. Am 18. März 1949
fand der Festakt in der Städtischen Oper in der Kantstraße statt.
Den Festvortrag hielt TU-Rektor Prof. Dr. Kurt Apel. Anschließend
erhielten Robert Birley, ein Mitarbeiter der britischen Behörde, und
Professor Paul Bonatz Ehrendoktorwürden. Am Abend wurde Werner Egks
Oper „Circe“ aufgeführt, die der Komponist selbst dirigierte. Am
19. März hielten die Professoren Carl Ramsauer, Paul Riebensahm und
andere in der Oper weitere Festvorträge. Am Jubiläumsvorabend fand
ein Empfang für alle Gäste in der Mensa des Studentenheims
Fasanenstraße statt. Dafür wurde die Mensa renoviert und galt 1949
als der „schönste Saal“ von ganz Berlin. Hier feierte die
Studentenschaft am 19. und 20. März das Hochschuljubiläum mit
kabarettistischen Späßen. Deren Motto „Nach Inspirationen von Bing
Cruspi“ verärgerte den Hochschuldezernenten Dr. Kruspi so sehr,
dass trotz papierknapper Zeit alle Einladungen neu gedruckt werden
mussten.
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