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Innenansichten
Von Wunderblumen und violetten Möhren
Freitag, 06. November 2015
Die Universitätsbibliothek beherbergt die größte deutsche Spezialbibliothek für Gartenliteratur – jetzt wird sie fünfzig
Der französische Seefahrer und Mathematiker Louis Antoine de Bougainville gelangte 1768 nach Tahiti und landete 1769 in Brasilien. Von dort brachte er eine spektakulär blühende Pflanze mit. Das Gewächs aus der Familie der Wunderblumen wurde nach seinem Entdecker Bougainvillea genannt. Diese interessanten Details erfährt man in der Sondersammlung Gartenbaubücherei der TU Berlin, der größten Spezialbibliothek für Gartenliteratur in Deutschland. Sie beherbergt neben aktueller Fachliteratur eine herausragende Sammlung historisch wertvoller Quellen unter anderem zu Gartenarchitektur, Obstsortenkunde, Gemüse- und Zierpflanzenbau.
Dieser auf das Jahr 1822 zurückgehende und für ganz Europa bedeutende Fundus beruht auf dem Bestand der „Bücherei des Deutschen Gartenbaues“, die der TU Berlin im Jahr 1965 vom Trägerverein Bücherei des Deutschen Gartenbaues e.V. als Dauerleihgabe übergeben wurde. Aktuell betreut die Universitätsbibliothek mehr als 60 000 Medieneinheiten, und egal, ob man etwas zu Lenné, Foerster oder Jekyll sucht, man wird fündig. Für komplizierte Anfragen, wie zum Beispiel: „Wann kam eigentlich die violette Möhre nach Europa?“, hilft Kerstin Ebell, die Leiterin der Sondersammlung, gerne auch bei der Literaturrecherche. Das Jubiläum „50 Jahre Bücherei des Deutschen Gartenbaues“ an der Universitätsbibliothek wird am 10. Dezember 2015 um 18 Uhr im Hörsaal BIB 014 mit einem Festakt und einer Ausstellungseröffnung gefeiert. Vorher sollte aber unbedingt die Bougainvillea aus dem Garten geholt werden; winterhart ist sie nicht.
www.ub.tu-berlin.de/sammlungen-und-universitaetsarchiv/sondersammlung-gartenbaubuecherei