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Regionen des gemeinsamen Erbes in Ostmitteleuropa
- Die neu berufene Professorin Aleksandra Lipinska erforscht den Kulturtransfer Europas
[1]
- © TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl
„Dass Ostmitteleuropa hinter der
polnischen Grenze anfängt, ist historisch nicht richtig“, sagt
Aleksandra Lipinska. Die Juniorprofessorin erforscht am Institut für
Kunstgeschichte und Historische Urbanistik an der TU Berlin den
Kulturtransfer in Ostmitteleuropa mit dem Schwerpunkt „Regionen des
gemeinsamen Erbes“.
Für die gebürtige
Niederschlesierin aus Breslau ist der Umgang mit dem gemeinsamen
deutsch-polnischen Kulturerbe ein tägliches Brot. Sowohl in Schlesien
als auch in anderen polnischen Städten findet man künstlerische
Spuren deutsch-polnischer Geschichte. Ihr besonderes Interesse gilt
den bildhauerischen Materialien im Ostmitteleuropa der frühen
Neuzeit. „In diesem Zusammenhang sind nicht nur die für die
Materialien verwendeten Stoffe und Bodenschätze wichtig, sondern auch
deren kulturelle Bedeutung“, so die 39-Jährige. Berlin mit seiner
Museumslandschaft und Kunstinstituten an mehreren Universitäten
empfindet sie als den idealen Ort für ihre Arbeit.
Trotz
der Grenzlage Berlins hat sie den Eindruck, dass Polen und andere
Länder in Ostmitteleuropa für viele Deutsche sehr weit entfernt zu
sein scheinen. Deshalb ist es ihr besonders wichtig, das polnische
Erbe nach außen zu repräsentieren. „Ich verstehe meine Rolle vor
allem als die einer Vermittlerin und ,Übersetzerin‘, sowohl im
Bereich der Lehre als auch der Forschung“, betont die
Juniorprofessorin.
Im Rahmen ihrer beiden Seminare
„Renaissancekult in Polen“ und „Bildhauerische Materialien in
Ostmitteleuropa in der frühen Neuzeit“ möchte sie kulturelle
Reisen mit Museumsbesuchen in Polen für Studierende anbieten. Sie ist
davon überzeugt, dass durch den direkten Kontakt mit dem Kunstwerk in
seiner Umgebung die besten Resultate einer Sensibilisierung auf die
Problematik der Erforschung und Erhaltung des kulturellen Erbes
erzielt werden. Des Weiteren möchte sie Studierende zu einem
Auslandssemester an einer polnischen Universität motivieren. „Von
Auslandsaufenthalten habe ich selbst am meisten profitiert“, betont
sie. Im nächsten Jahr stehen ein Seminar zum Thema „Danzig, eine
Kunstmetropole an der Ostsee“ und eine Teilnahme mit den
Studierenden an einer Tagung deutscher und polnischer Kunsthistoriker
in Danzig auf dem Plan. Gemeinsame Projekte mit Partneruniversitäten
aus Ostmitteleuropa als Instrument der Vernetzung und des
Ideenaustausches hält die Juniorprofessorin mit einem internationalen
Profil für sehr wichtig.
Aleksandra Lipinska hat an der
Universität von Breslau und an der Universität Leuven
Kunstgeschichte und Niederlandistik studiert und zum Thema
„Südniederländische Alabasterplastiken in Ostmitteleuropa“
promoviert. Nach ihrer Promotion war sie fünf Jahre lang als
Mitarbeiterin eines Forschungsprojektes im Geisteswissenschaftlichen
Zentrum für Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Uni Leipzig
tätig. Mehrere Jahre Lehrtätigkeit an der Universität Breslau,
Stipendien und Gastprofessuren in Deutschland, Ungarn, Tschechien, den
Niederlanden, England, Frankreich und den USA sowie zahlreiche
Publikationen runden ihr Profil ab. Ihre Professur an der TU Berlin
ist in ihrer Ausrichtung einzigartig und wurde beim Bundesbeauftragten
für Kultur und Medien eingeworben.
"TU intern" Dezember 2012
- Online-Inhaltsverzeichnis [2]
- Hochschulzeitung "TU intern" - Dezember 2012 [3]
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