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Georg-Forster-Stipendiat Hernán Daniel Biava sucht nach neuen Bausteinen des Lebens
- Katalysatoren aus Hernán Biavas Labor sollen Produkten wie Pestiziden, Kosmetika und Lebensmitteln neue Eigenschaften schenken
[1]
- © TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl
Sein
Forschungsschwerpunkt ist die Biokatalyse. Dr. Hernán Daniel Biava
ist auf der Suche nach biologischen Katalysatoren, die den
Zellstoffwechsel in Organismen nicht nur beschleunigen, sondern ihn in
einer gewünschten Weise beeinflussen. Gelingt dies in großem
Maßstab, könnten preisgünstig, umweltfreundlich und aus
regenerativen, nämlich biologischen Quellen maßgeschneiderte
Moleküle hergestellt werden, die pharmazeutischen Produkten,
Pestiziden, Kosmetika und sogar Lebensmitteln gewünschte
Eigenschaften schenken würden.
Seit einigen
Monaten arbeitet der 34-jährige Argentinier, dem von der Alexander
von Humboldt-Stiftung (AvH) ein Georg-Forster-Stipendium bewilligt
wurde, im Arbeitskreis Biokatalyse von Prof. Dr. Nediljko Budisa am
TU-Institut für Chemie, der auch im TU-Exzellenzcluster UniCat
integriert ist. Das Stipendium vergibt die AvH an
überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftler aus einem
Entwicklungsland am Anfang ihrer wissenschaftlichen Laufbahn. Mit dem
Arbeitskreis forscht Biava im Grenzgebiet zwischen Chemie und
Biologie. Konkret versucht man dort neue, sogenannte nicht-kanonische
Aminosäuren herzustellen und diese in Proteine einzubauen.
Langfristig soll dadurch der genetische Code von Organismen erweitert
werden. Durch diese Veränderung sollen Enzyme hergestellt werden, die
die industrielle Synthese von Wert- und Wirkstoffen vereinfachen.
Einer der Schwierigkeiten, die bei der Synthese solcher
Moleküle über enzymkatalysierte Verfahren auftreten, hat sich Biava
angenommen: der mangelnden Stabilität der Enzyme in organischen
Lösungen. Er arbeitet am „fluorous effect“, der durch die
Einschleusung fluoridierter hydrophober Aminosäuren in die
Enzymstruktur dafür sorgt, dass die Enzyme nicht mit der sie
umgebenden organischen Flüssigkeit interagieren und daher ihre
dreidimensionale Struktur behalten. „Nediljko Budisas Gruppe gehört
zu den führenden auf diesem Gebiet, und so bin ich glücklich, mit
ihm und in der anregenden multidisziplinären Umgebung an der TU
Berlin arbeiten zu können“, so Hernán Biava. Der junge Chemiker
promovierte an der National University of Rosario in Argentinien. In
seiner Dissertation sowie in seiner anschließenden wissenschaftlichen
Tätigkeit befasste er sich mit der Synthese und Charakterisierung von
Mangan-Komplexen und untersuchte unter anderem deren katalytische
Eigenschaften als Bleichmittel in Verbindung mit Wasserstoffperoxid.
Dann wandte er sich biochemischen Vorgängen in der Biomasse zu. Er
arbeitete bereits an einigen Lehrbüchern mit und gewann für seine
Arbeiten mehrere Preise und Medaillen.
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