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Mathematikerin Emily J. King arbeitet an innovativen Methoden zur Ergänzung fehlender Fotodaten
- Emily J. King
[1]
- © privat
„How much is a million?“ Mit diesem Kinderbuch
von David M. Schwartz und dem Illustrator Steven Kellogg, das 1985
erstmals erschien, fing alles an. Es weckte in der kleinen Emily eine
Vorstellung davon, was es mit den großen Zahlen auf sich hat, wie
viele Blätter Papier man auslegen müsste, um bis zum Mond zu kommen
– und damit das Interesse für die Mathematik. Heute ist aus dem
kleinen amerikanischen Mädchen eine veritable Forscherin geworden,
eine Mathematikerin, die sich mit Funktionsanalysen, mit
Wellensignalen und Fraktalen beschäftigt. Seit März 2012 arbeitet
Emily J. King, PhD, in der Arbeitsgruppe von Einstein-Professorin Dr.
Gitta Kutyniok, Fachgebiet Angewandte Funktionalanalysis, an der TU
Berlin als Post-doc-Forschungsstipendiatin der Alexander von
Humboldt-Stiftung.
„Natürlich wollte ich auch
Erfahrungen in einer neuen Kultur sammeln, die Stadt Berlin ist eine
sehr lebendige, quirlige und geistig anregende“, sagt Emily King.
„Vor allem aber wollte ich mit Gitta Kutyniok arbeiten. Ihre
Forschungen zu den sogenannten ,shearlets', einem ,Bausteinsystem',
mit dessen Hilfe man ein Bild in kleinere Bestandteile zerlegen und
zum Beispiel Kanten erkennen kann, sind weltweit anerkannt und
innovativ.“ Die Arbeitsgebiete der amerikanischen Mathematikerin von
der Universität Maryland sind die Angewandte Harmonische Analysis,
die Bildverarbeitung, Compressed Sensing und die Frame-Theorie, eine
spezifische Modellierungsmethode, die besonders bei der
Signalverarbeitung zum Einsatz kommt. Sie schrieb ihre Doktorarbeit am
Norbert Wiener Center der University of Maryland und konnte bereits
vor Beendigung ihrer Promotion mehrere Publikationen vorweisen. Mit
Professor Kutyniok arbeitet sie nun daran, fehlende Bereiche in
Bilddaten zu rekonstruieren. Das Auffüllen von Kratzern auf einem
digitalen Foto, die Wiederbelebung historischer Bilder oder die
Weiterentwicklung der Gesichtserkennung sind mögliche
Anwendungsbeispiele. Aber Emily King hat sich auch mit
Bio-Ingenieurwesen beschäftigt und zusammen mit den National
Institutes of Health, der wichtigsten US-Behörde für biomedizinische
Forschung, Studien zur Bildverarbeitung und -ergänzung in lebendem
Gewebe, nämlich auf der menschlichen Retina, der Netzhaut,
veröffentlicht. Ebenso hat sie mit der Universität Osnabrück
kooperiert, wo sie zur Analyse von Nervenzellenbildern forschte, was
zum Beispiel in der Alzheimerforschung angewendet werden könnte. Bei
der Arbeit an dieser Forschung hat sie auch die Ausnahmemathematikerin
Gitta Kutyniok kennengelernt. Mit ihr zusammen betreibt sie nun
neueste Grundlagenforschung auf dem Gebiet, denn: „Mit den Shearlets
entwickeln wir zwar das Werkzeug, doch jede mögliche Anwendung muss
exakt für den Zielbereich maßgeschneidert werden.“ Diese Arbeit
trug Emily King in den letzten zehn Jahren bereits ungezählte
Einladungen zu Vorträgen, Forschungsaufenthalten, Mitgliedschaften in
Fachgesellschaften sowie renommierte Preise und vielfache Anerkennung
rund um die Welt ein.
www.tu-berlin.de/?eking
[2]
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