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Nutzerorientierte Wissenschaft soll im Mittelpunkt stehen
- Die Preisträgerinnen mit der Festrednerin und Präsidentin der Internationalen Frauenuniversität Ayla Neusel (Mitte) und TU-Präsident Kurt Kutzler
- © TU-Pressestelle
Im Rahmen einer würdigen akademischen Feier wurde am 19. Juli 2007 zum ersten Mal der Clara-von-Simson-Preis für die besten Diplomarbeiten von Studentinnen natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Fächer an der TU Berlin vergeben. Die Siegerthemen kamen aus der Luft- und Raumfahrt, der Festkörperphysik, der Landschaftsarchitektur sowie der Prozess- und Anlagentechnik (TU intern 07/2007).
Gewürdigt wurde vom Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr. Kurt Kutzler, sowie der Laudatorin, Frau Prof. Dr. Ayla Neusel, aber auch die beeindruckende Biografie der Namenspatronin. Clara von Simson durfte im Nationalsozialismus nicht wissenschaftlich arbeiten, war dennoch eine Pionierin und eine Grenzgängerin zwischen den Disziplinen. Sie war eine entschiedene Unterstützerin weiblicher Karrieren in Naturwissenschaft und Technik und eine erklärte Demokratin, wie sie später als FDP-Abgeordnete im Berliner Parlament bewies.
Die zusätzlichen, aus der Vita Clara von Simsons herausgefilterten Auswahlkriterien der Jury, neben den wissenschaftlichen, könnten "ein neues Wertesystem bei der Beurteilung einer wissenschaftlichen Arbeit entwerfen": Interdisziplinarität, ungewöhnliche Arbeit und Methodik, Praxisbezug, Potenziale für eine Veränderung der Praxis oder auch Berücksichtigung besonderer außerfachlicher Persönlichkeitsmerkmale wie erschwerte Alltagsbedingungen oder gesellschaftspolitisches Engagement. Entwickelt werden müsse die interkulturelle Transdisziplinarität einer "nützlichen Wissenschaft", die Genderperspektive und Nutzerorientierung müsse eingebracht werden.