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Endlose Nutzung
Montag, 29. Juli 2019
- Das ausgezeichnete Haus auf dem Vollgut-Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln soll ein attraktiver Ort der Arbeit und Begegnung werden
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- © Leon Klaßen
Ideen von Studierenden zum Bauen mit Recycling-Material beim „Holzbaupreis“ ausgezeichnet
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- © Leon Klaßen
Ein Haus aus alten Gemüse-Pappkartons und Plakaten? Ein Dach aus Altholz? 36 Architekturstudierende haben es im Natural Building Lab der TU Berlin als DesignBuild-Projekt wahr gemacht und wurden dafür mit einer Anerkennung beim Deutschen Holzbaupreis 2019 ausgezeichnet.
Das Recycling-Haus der TU-Studierenden ist tatsächlich aus
Abfallstoffen entstanden und steht nun auf dem Vollgut-Areal in
Berlin-Neukölln. Auf diesem über 13 000 Quadratmeter großen
Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei im Rollbergviertel sollen
langfristig soziale, kreative und ökologische Nutzungen entstehen, um
es zu einem attraktiven Ort der Arbeit und Begegnung werden zu lassen
und einen Beitrag zu einer guten Nachbarschaft im Rollbergkiez zu
leisten.
Das Recycling-Haus der Studierenden, die
„Infozentrale“, dient nun aktuell als Baubude für das
Vollgut-Areal. Es soll Raum schaffen für die Vernetzung der Akteure
untereinander und mit der Nachbarschaft. „Vor allem aber“, so die
TU-Architektin Nina Pawlicki aus dem Natural Building Lab, die die
Studierenden maßgeblich betreute, „soll es Lösungen für viele
Zukunftsfragen des ressourcenpositiven Bauens in urbanen Räumen
liefern.“ Das Wandsystem aus Pappkartons und Plakaten sollen
mindestens ein Jahr halten, die Dachkonstruktion mit einem Trägerrost
aus Altholz repräsentiere den Kreislauf einer endlosen Nutzung. Für
das Projekt „Infozentrale“ kooperierte das Natural Building Lab
(Prof. Eike Roswag-Klinge) mit den TU-Fachgebieten Tragwerksentwurf
und -konstruktion (Prof. Klaus Rückert), Gebäudetechnik und
Entwerfen (Prof. Claus Steffan), verschiedenen weiteren Akteuren sowie
dem EU-Forschungsvorhaben „re4“. „re4“ ist ein internationales
Forschungsprojekt, an dem 13 internationale Partner aus Wissenschaft
und Industrie beteiligt sind und das von der EU im Rahmen des
Horizon-2020-Förderprogramms finanziert wird. Im Projekt soll ein
innovatives Gebäudekonzept entwickelt werden, das die vier
Komponenten „REuse, REcycling, REfurbishment, pREfabrication“ (R4)
verbindet und durch ein intelligentes Tragwerk flexible Grundrisse
schafft, die die Lebensdauer von Gebäuden signifikant erhöhen.
Eingesetzt werden vorgefertigte, reversible Elemente aus
Gebäudeabrissen. So ein Gebäude könne effizient errichtet werden,
so die Forscher*innen, und die Gebäudeteile am Ende ihres
Lebenszyklus sogar wiederverwendet werden.
https://nbl.berlin/Infozentrale-auf-dem-Vollgut [3]
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