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„Sommerwerkstatt Wiesenburg“ auf dem Gelände eines ehemaligen Obdachlosenasyls
Ein Festival zwischen den Überresten
eines Obdachlosenasyls? Verschiedene Kiez-Akteure machten es möglich
– und 80 Architekturstudierende der TU Berlin sorgten mit
temporären Bauten für den geeigneten Rahmen: Das Festival
„Sommerwerkstatt Wiesenburg“ für Schülerinnen, Schüler und
andere Anwohner fand auf dem Areal im Berliner Bezirk Wedding statt,
das die Natur durch jahrzehntelangen Leerstand fast vollständig
übernommen hat. Die Studierenden im zweiten Fachsemester, betreut von
Prof. Donatella Fioretti, wollten es durch das Festival wieder in die
öffentliche Wahrnehmung rücken.
Für die
Realisierung des Projekts traten die Organisatoren der Workshops, vor
allem das Quartiersmanagement Pankstraße, als „Bauherren“ auf.
Sie formulierten in mehreren Treffen mit den Studentinnen und
Studenten ihre Wünsche und Vorstellungen. Die Studierenden erstellten
Ausführungs-, Kosten- und Zeitpläne, suchten Sponsoren,
recherchierten Materialien, experimentierten mit Baumethoden,
organisierten die Baustelle, den Materialtransport und errichteten die
Pavillons in Eigenleistung. Ziel war es, den Studierenden die
Komplexität des Entwerfens und Bauens und die Grundzüge des
Planungsprozesses zu vermitteln sowie die schließlich errichtete
architektonische Struktur den unterschiedlichen Beteiligten zu
präsentieren und diese gemeinsam zu nutzen. „Der Einsatz
ungewöhnlicher Materialien als Baustoff erlaubt keinen direkten Bezug
auf traditionelle Baumethoden, sondern fordert die kreative
Auseinandersetzung mit dem Kern des architektonischen Denkens“, so
Architektin Donatella Fioretti. „Das konsequente Durchleben des
Planungsprozesses vom Konzept bis zur Realisierung konfrontiert die
Studierenden mit der Komplexität des Bauvorgangs und bietet ihnen die
Gelegenheit, abseits von bekannten Konstruktionsmethoden das Entwerfen
als baukonstruktive Forschung zu begreifen.“
So
entstanden verschiedene Entwürfe und Raumkonzepte für das Festival.
Es gibt einen „Ausstellungs- und Werkraum“, in dem Fragen von
Urbanität, Raum und Struktur mittels künstlerischer Intervention
bearbeitet werden sollten, einen „Grünen Lernraum“, der eine
erweiterte Form des Unterrichts im Freien ermöglicht und Platz bietet
für Obst- und Gemüseanbau, sowie eine „Küche“, die eine
Herdstelle mit mindestens zwei Feuerstellen beherbergt und 15 Personen
Platz zum gemeinschaftlichen Kochen bietet. In einem „Schrein“,
auch als Ort des bewussten Essens für mindestens sechs Personen
gedacht, können Objekte mit besonderem Wert für die
Workshop-Teilnehmer aufgehoben werden, eine „Lesekammer“ dient als
Rückzugsort für ein bis zwei Schüler gleichzeitig. Sogar rund 30
Besucher fassten die „Lichtspiele“, wo eine permanente
Videoinstallation sowie parallel laufende Kurzfilme geboten wurden,
Besucher der Sommerwerkstatt konnten auf dem „Rastplatz“
verweilen.
Beteiligt an der Gestaltung und Durchführung
des Programms mit Partnern aus Kunst, Kultur und Bildung waren
außerdem die Herbert-Hoover-Oberschule, die Humboldthain-Grundschule,
der Enak-Enak e.V., die Künstler Florian Bach und Marcello Busato,
der Verein „kiezkieken e.V.“, der „Kotti-Shop“ sowie die
TU-Projektwerkstatt „Begrünung in Modulen“.
- Ein grüner Lernraum, ein Kino, eine Küche, ein Schrein für Privates, ein Leseraum und ein Rastplatz: genug Platz für alle mit wenigen Mitteln, geschaffen von TU-Studierenden
[1]
- © privat (6)
"TU intern" November 2012
- Online-Inhaltsverzeichnis [2]
- Hochschulzeitung "TU intern" - November 2012 [3]
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