Inhalt des Dokuments
Die Evaluation der Lehre durch Studierende hat sich an der TU Berlin etabliert und bewährt
- Anzahl verarbeiteter Fragebögen zur reinen Lehrveranstaltungsevaluation
[1]
- © TU Berlin/Fakultät V/Keller
Wie kommt
meine Lehrveranstaltung bei den Studierenden an? Bei welchem Dozenten
soll ich nächstes Semester das Seminar belegen? Sind die Studierenden
der TU Berlin mit der Qualität der Lehre zufrieden? Diese und andere
Fragen stellen nicht nur Lehrende und Studierende, sondern auch das
gesellschaftliche Umfeld an die TU Berlin. Der Gesetzgeber hat die
Universitäten aufgefordert, Studierendenmeinungen zur Qualität der
Lehre einzuholen. Dafür sollen sie sich selbst Evaluationsordnungen
geben, was die TU Berlin mit einer Ordnung, die im August 2009 in
Kraft trat, realisierte. Damit war die TU Berlin die erste Berliner
Universität, die eine solche entwickelt hatte. Laut dieser Ordnung
dienen die Ergebnisse der Evaluation in erster Linie den Lehrenden zur
Selbstreflexion ihrer Lehrmethode, und auch die Studierenden und die
Universitätsleitung erhalten ein Feedback. Grundlage dafür war ein
Projekt, das während der TU-weiten „Offensive Wissen durch
Lernen“ (OWL) verschiedene Varianten erprobte, um
Lehrveranstaltungen zu evaluieren. Für das OWL-Programm hatte die TU
Berlin von 2006 bis 2008 insgesamt zehn Millionen Euro in mehr als 150
Projekten zur nachhaltigen Verbesserung der Lehre eingesetzt.
Das OWL-Pilotprojekt führten die Fakultäten Mathematik und
Naturwissenschaften, Elektrotechnik und Informatik sowie Verkehrs- und
Maschinensysteme zusammen mit dem Strategischen Controlling durch.
Daraus hat sich die heutige Form der Lehrveranstaltungsevaluation
mittels einer speziellen Evaluations-Software an der TU Berlin
entwickelt.
Noch während der OWL-Phase zeigten auch andere
Fakultäten Interesse an der bereitgestellten Software. So konnten die
Studierenden ab dem Sommersemester 2008 erstmalig an allen Fakultäten
in größerem Umfang Lehrveranstaltungen beurteilen (siehe Grafik).
Pro Semester werden derzeit an der TU Berlin etwa 800
Lehrveranstaltungen bewertet. Zu 80 bis 90 Prozent werden die Daten
durch klassische Fragebögen erhoben, wobei die jeweils großen, den
Studiengang prägenden Lehrveranstaltungen im Fokus stehen. Die
Durchführung organisieren die Fakultäten, das Strategische
Controlling sorgt für zentrale Unterstützung (siehe Abb. 2). Daneben
evaluieren aber auch weitere TU-interne Bildungsdienstleister wie zum
Beispiel die TU-Weiterbildung oder der Career Service ihre Kurse mit
entsprechender Unterstützung.
Welche Vorteile ein
gemeinschaftliches Berichtswesen bietet, zeigt mittlerweile
exemplarisch die Vergabe der „Preise für gute Lehre“ durch die
„Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.“ (siehe „TU
intern“ 11/11). Die Jury konnte dabei auf fakultätsweite Rankings
zurückgreifen, deren Basis die Daten der Lehrveranstaltungsevaluation
waren. Immer wichtiger werden die Evaluationen auch für den
wissenschaftlichen Nachwuchs, aus dessen Reihen immer öfter Anfragen
nach Evaluationsergebnissen kommen, da diese bei Bewerbungen eine
immer größere Rolle spielen.
Deutlich wurde, dass eine
systematische Lehrveranstaltungsevaluation aus einer modernen
Universität nicht mehr wegzudenken ist. Die TU Berlin ist hier auf
dem richtigen Weg und muss den Vergleich mit anderen Universitäten
nicht scheuen. Das belegt unter anderem auch die Befragungswelle von
2009/10 des „Konstanzer Studierendensurveys“, der seit 1983
regelmäßig durchgeführt wird.
Doch es gibt auch noch
Optimierungspotenzial. Für die Zukunft suchen die Beauftragten der
Fakultäten und des Strategischen Controllings, die sich regelmäßig
fachlich austauschen, nach Lösungen, eine nachhaltige
Evaluationskultur zu etablieren, das angeschlossene Berichtswesen
weiter zu optimieren und die Evaluations-Software in ein künftiges
Campus-Management zu integrieren.
www.tu-berlin.de/?id=6764
[2]
"TU intern" Februar 2012
- Online-Inhaltsverzeichnis [3]
- Hochschulzeitung "TU intern" - Februar 2012 [4]
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