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Neue Ideen für das Ku’Damm-Karree sollen die Theater retten
- TU-Architekturprofessor Klaus Zillich (l.) und Theaterdirektor Martin Woelffer diskutieren die Modelle der Studierenden
- © Ole Heinrich
Unzeitgemäß, unübersichtlich, zu kleinteilig und verwinkelt – eine einzige Fehlplanung der 70er-Jahre, die gar nicht funktionieren kann. Das ist das Urteil des Architekturprofessors Klaus Zillich über das Ku`Damm-Karree, eine Ladenpassage in Charlottenburg, in der derzeit die beiden Berliner Traditionstheater "Komödie" und "Theater am Kurfürstendamm" um ihr Überleben kämpfen.
Der Besitzer des Gebäudekomplexes wechselte mehrfach, es war von Abriss die Rede, Termine für den letzten Vorhang waren auch schon fixiert. Doch konkrete Pläne fehlten. Das brachte Klaus Zillich auf die Idee, angeregt unter anderem von Franziska Eichstädt-Bohlig, Grünen-Fraktionschefin im Abgeordnetenhaus, Architektin und TU-Alumna, junge Studierende mit unverbrauchtem Blick das Areal betrachten zu lassen und in einem Wettbewerb neue Ideen zu entwickeln.
Heraus kamen 15 Entwürfe, die die vorhandene Bebauung auflockern, umgestalten, mehr Besucher anlocken und das Areal für Investoren damit attraktiver machen würden. Cafés, Wasserspiele, Glasdächer, Lichtinstallationen – und der Erhalt beider Theater – spielen bei ihren Ideen die Hauptrolle. Das Hochhaus in der Mitte wird beispielsweise von Gebäudefigurationen wie ein vielfach geknickter Bilderrahmen eingerahmt, der Innenhof wird durch eine Verglasung, die im Sommer zu öffnen ist, attraktiv für "Rund um die Uhr, rund ums Jahr"-Events wie Modenschauen, Filmpremieren, Theaterfestivals und vieles mehr.
"Erfrischend mutig zeigen die Entwürfe innovative, für alle Akteursgruppen gangbare städtebauliche Lösungswege auf", erklärt Klaus Zillich nicht ohne Stolz auf seine Studierenden, "und beziehen damit aktiv und kreativ Stellung zu aktuellen Problemen des Städtebaus." Die Modelle werden in Kürze noch einmal im Rathaus Wilmersdorf-Charlottenburg gezeigt.