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Studierende entwickeln einen Gitarrenverstärker mit dem Sound der 50er-Jahre
Studierende entwickeln einen Gitarrenverstärker mit dem Sound der 50er-Jahre
Was haben Studierende der Elektrotechnik an der TU Berlin mit Scotty Moore und Hank Garland, den ersten Gitarristen von Elvis Presley, zu tun? Die eingehende Beschäftigung mit Musikgeschichte war eine Grundvoraussetzung für das Projekt "Wildcat" im Fachgebiet Elektronik und medizinische Signalverarbeitung. In der Lehrveranstaltung "Mixed-Signal Baugruppen" bauten die Studierenden in mühsamer Handarbeit und mithilfe neuster Technik einen Gitarrenverstärker der 50er-Jahre nach.
"Der Verstärker muss als Teil des Instrumentes gesehen werden, als klangbildender Teil vergleichbar mit dem Klangkörper eines Cellos oder eines Kontrabasses. Er hat die Aufgabe, den Dynamikverlauf zu verändern, Anschläge zu betonen, Dynamikkompression zu machen und vor allem Obertöne hinzuzufügen";, erläutert Henry Westphal, Lehrbeauftragter im Fachgebiet Elektronik und medizinische Signalverarbeitung, der das Projekt "Wildcat" leitete. Für ihn ist die Rekonstruktion kein Eins-zu-eins-Nachbau. Das Nachempfinden alter Technik habe viel mit "ingenieurmäßiger Kreativität" zu tun und sei durchaus vergleichbar mit einer Neuentwicklung. "Der Weg zu Innovation führt für mich über die Beschäftigung mit der Geschichte. Das ist im Übrigen eine Methode aus den Geisteswissenschaften, die ich versucht habe, auf die Ingenieurwissenschaften zu übertragen."