Inhalt des Dokuments
Interview mit Vizepräsidentin Angela Ittel über die Idee, die hinter der Kooperation steckt
- Prof. Dr. Angela Ittel, TU-Vizepräsidentin für Strategische Entwicklung, Nachwuchs und Lehrkräftebildung
[1]
- © David Ausserhofer
Frau Ittel,
warum hat die TU Berlin gerade diese Partnerinnen zur Kooperation im
Rahmen der „European Universities Initiative“
aufgefordert?
Wir haben als Initiatorin dieses Verbunds
ganz bewusst ausgewählt, wen wir zur Beteiligung auffordern.
Einerseits wollten wir natürlich durchaus Partnerinnen mit
technischer Orientierung haben, aber sie sollten, wie wir auch,
ebenfalls sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer anbieten. Ganz
wichtig ist ja bei diesem Verbund auch das interdisziplinäre Arbeiten
und Studieren, das Hineinwirken in die Gesellschaft, das Aufgreifen
von Impulsen aus der Gesellschaft. Wir haben einige unserer
strategischen Partnerinnen ergänzt um weitere Universitäten, mit
denen bereits enge Verbindungen bestanden und die auch untereinander
vernetzt sind. Wir verhandeln derzeit noch mit dem University College
London, das wir als assoziierten Partner einbinden wollen.
Welche Vision hat die Allianz?
„One
Campus“ ist der Arbeitstitel unserer Idee, also ein einfacher
Austausch aller akademischen Ebenen – Forschende, Studierende,
Lehrende, Beschäftigte – innerhalb des europäischen Verbundes
sowie die unbürokratische Anerkennung aller Studienleistungen. Ein
starker Fokus liegt auf Mobilität. Inhaltlich haben wir die Idee
überschrieben mit „Our alliance will drive responsible societal
transformation by empowering human natural intelligence“. Wir wollen
somit nicht nur den technischen Fortschritt befördern, sondern
gleichzeitig die Menschen unserer Gesellschaft fit machen für den
Umgang mit den Technologien, die uns eine lebenswerte Zukunft auf
unserem Planeten gewährleisten sollen. Wir setzen zum Beispiel
Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Diversität
und Inklusion ins Zentrum. Die Inklusion bedeutet hier das Einbeziehen
aller universitären und gesellschaftlichen Gruppen. Enge Verbindungen
wollen wir vor allem mit gesellschaftlichen Akteuren wie Museen,
Vereinen oder Stiftungen schaffen. Mit einigen sind wir dazu auch
schon im Gespräch.
Wie geht es jetzt weiter?
Unsere Ideen haben
wir bereits in einigen Runden mit Fakultätsleitungen vorgestellt.
Auch gab es im Vorfeld der Unterschrift bereits Treffen auf der
präsidialen und auf der operativen Ebene. Jede der Partnerinnen hat
nun eine spezielle Aufgabe im Verbund, ein „work package“. Die TU
Berlin kümmert sich um das Projektmanagement und um das Thema
„Lebenslanges Lernen“, das vor allem die Ausbildung und
Qualifikation des hoch spezialisierten Lehrpersonals für dieses auch
für Universitäten immer wichtiger werdende Konzept adressiert. Denn
unsere traditionellen Bildungsmodelle werden zukünftig immer mehr
aufgebrochen. Nun werden Ende Dezember die Vizepräsident*innen noch
einmal zusammenkommen und im Januar 2020 ist ein Studierendentreffen
in Brüssel geplant. Sie bringen ebenfalls Impulse für den Antrag
ein. Und dann heißt es, einen gemeinsamen, möglichst attraktiven,
wettbewerbsfähigen Antrag zu schreiben, den wir Ende Februar 2020
einreichen.
Vielen Dank.
Das Gespräch führte Patricia Pätzold
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