Inhalt des Dokuments
- „Das hervorragende Wissenschaftsumfeld Berlins, die Erfolge der TU Berlin in allen Bereichen und das innovative und hoch motivierte Führungsteam: Eine Uni in Aufbruchstimmung – das hat mich gereizt.“
[1]
- © TU Berlin/PR/Michael Setzpfandt
Herr Dr. Neukirchen,
das Universitätsgeschäft ist Ihnen nicht neu. Von welchen
Erfahrungen profitieren Sie?
Die TU Berlin ist meine vierte
Universität und ich arbeite seit mehr als elf Jahren im
Hochschulmanagement: Ich war zuvor vier Jahre als Kanzlervertreter an
der Universität Hamburg, dreieinhalb Jahre als Kanzler der
Universität Rostock und knapp drei Jahre als Kanzler der
Deutsch-Vietnamesischen Universität tätig.
Noch heute
profitiere ich aber auch von meinen Erfahrungen in der Lehre und
Forschung als Promovend, Lehrbeauftragter und Mitarbeiter sowie vom
Perspektivwechsel, als ich ein halbes Jahr Geschäftsführer einer
Fakultät war.
Dieses Verständnis ist mir sehr wichtig, denn wir
in der Verwaltung wollen und sollen die Rahmenbedingungen für die
Lehrenden und Forschenden bestmöglich bereitstellen.
Internationale Verwaltungserfahrung konnten Sie in
Ho-Chi-Minh-Stadt sammeln, beim Aufbau der Vietnamese-German
University (VGU), die als Leuchtturmprojekt der strategischen
Partnerschaft zwischen Deutschland und Vietnam verankert ist. Was hat
Sie hier am meisten geprägt?
Vietnam ist ein tolles Land,
und die VGU ist eines der erfolgreichsten transnationalen
Bildungsprojekte der Bundesrepublik. Mir ist vor Ort klar geworden,
wie gut global betrachtet unsere deutsche Wissenschaftslandschaft und
unsere Universitäten aufgestellt sind. Wir werden in großen Teilen
der Welt darum beneidet und stehen auch Modell für die
Fortentwicklung anderer Länder und Hochschulen.
Der
erfolgreichste Studiengang an der VGU stammt übrigens von der TU
Berlin: Global Production Engineering. Ihn organisiert Professor
Günther Seliger vom TU-Fachgebiet Montagetechnik und Fabrikbetrieb
dort.
Meine Familie und ich, als geborener New Yorker und echter
Fan von großen Metropolen, wollten nach den drei erlebnisreichen
Jahren mit vielen kulturellen Erfahrungen erneut in eine Großstadt.
Und welche großartigere Stadt gibt es in Deutschland als Berlin,
einen der größten und attraktivsten Wissenschaftsstandorte Europas?
Drei große Universitäten und viele kleinere, auch künstlerische
Hochschulen, ein ausgeprägtes Umfeld an außeruniversitären
Forschungseinrichtungen prägen sie.
Was hat Sie an
der TU Berlin gereizt, und wie sehen Sie die Zukunft der
Universität?
Mich reizte die Aussicht, an einer besonders
erfolgreichen Universität tätig sein zu dürfen. Die gerade
abgeschlossenen Hochschulverträge geben der TU Berlin einen sicheren
und verlässlichen Rahmen für eine Weiterentwicklung in den nächsten
fünf Jahren. Überzeugt haben mich auch die innovativen Ideen des
Senats und des Präsidiums, dazu gehören die Einstein-Professuren im
Bereich der Digitalisierung und das erfolgreiche Einwerben des
Deutschen Internet-Instituts.
Eines unserer gemeinsamen Ziele ist
nun, ab 2019 in dem Wettbewerb der Exzellenzstrategie gefördert zu
werden. Dafür unterstützen wir jetzt bestmöglich unsere
Cluster-Anträge und auch das gemeinsame Vorgehen mit den beiden
anderen großen Berliner Universitäten und der Charité.
Ich
freue mich sehr auf diese Herausforderung. Eine Besonderheit sind auch
die heterogen und international zusammengesetzte und begeisterte
Studierenden- und Professorenschaft sowie eine sehr professionell
arbeitende Verwaltung. Die TU Berlin ist dabei in vielen Bereichen
sehr gut aufgestellt.
Was erscheint Ihnen besonders
dringlich, soweit Sie sich schon einen Überblick verschaffen
konnten?
Ein wichtiges Thema ist für mich die bauliche
Weiterentwicklung der Universität, also die Renovierung, die
Sanierung und der Neubau von Gebäuden für Forschung und Lehre.
Glücklicherweise stehen bereits eingeworbene Gelder zur Verfügung,
sodass wir tatsächlich bauen können. Die Digitalisierung muss und
wird uns weiter beschäftigen, auch und insbesondere in der
Verwaltung. Die großen Verbesserungspotenziale einer solchen
Umstellung müssen gerade wir als Technische Universität nutzen, um
den Service für die Forschenden, Lehrenden und Studierenden
kontinuierlich zu verbessern. Nach erfolgreicher Einführung der neuen
Systeme können wir damit neue Maßstäbe setzen.
Allen
Beschäftigten möchte ich sagen, dass ich nicht alles anders machen
werde, aber ich werde alles so gut wie möglich umsetzen. Ich möchte
auch gern mit vielen Menschen ins Gespräch kommen. Derzeit besuche
ich alle Dekane, danach alle Fakultätsräte, um mir selbst ein
eigenes Bild der TU Berlin machen zu können. Dann möchte ich einen
„Open door“-Termin einführen, zu dem im Prinzip jeder und jede
mit seinem oder ihrem Anliegen zu mir kommen kann. Ich freue mich
darauf.
Vielen Dank!
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