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Der Blick von Passanten auf den Verkehrsknotenpunkt in Charlottenburg
In den Sechzigerjahren galt er als bauliches Vorzeigeobjekt in West-Berlin. Der große Verkehrskreisel beeindruckte durch seine Dimensionen und die moderne Architektur. Heute wird er auch als Sündenfall der vergangenen Tage angesehen. Der Platz sei nicht fußgängerfreundlich, und er wird mit Lärm assoziiert. Doch Ideen zur Umgestaltung sind in Sicht, wie die Artikel auf dieser und den folgenden Seiten zeigen. TU intern befragte außerdem Passanten zu ihrem Blick auf den Ernst-Reuter-Platz.
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- © TU Berlin/Pressestelle/ Dahl
Ich finde ihn relativ leblos
und stillos. Man sollte den Verkehr beruhigen und überlegen, ob man
nicht einige Gebäude abreißt, um das Areal attraktiver zu gestalten.
Verweilen würde ich hier nur, wenn ich etwas fürs Auge hätte, zum
Beispiel Skulpturen oder Bilder auf den Gebäudefassaden. In die Mitte
gehört für mich ein Baum, mehr Pflanzen oder ein schönes
Monument.
Anke, 50, Dipl.-Biologin,
Gärtnerin
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- © TU Berlin/Pressestelle/ Dahl
Der Platz ist sehr traurig. Es
ist nur ein Verkehrskreis und kein urbaner Raum. Er ist nicht von oben
erreichbar, sondern nur durch den Tunnel. Es ist ein Platz für Autos
und weniger für die Menschen. Ich wäre dafür, den flachen blauen
Bau, der die Diagonale zum TU-Erweiterungsbau versperrt, abzureißen.
Ich denke, ein Ideenwettbewerb ist nötig.
Renato, 43,
Architektur-Dozent
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- © TU Berlin/Pressestelle/ Dahl
Der Platz sollte für sich
selbst mehr eine Instanz darstellen. Grün ist er schon, aber
vielleicht könnte man die Mittelinsel von dem Verkehr abschotten
durch hohe Begrünung. Damit gäbe es in der Mitte des Kreisels eine
angenehme Situation. Man könnte dort zum Beispiel einen Pavillon oder
ein Café bauen.
Marcus, 23, Architektur, 1.
Semester
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Im Sommer ist der Platz ganz
schön mit dem Springbrunnen. Es gibt leider sehr wenige Sitzplätze
zum Verweilen und Entspannen. Der Lärm ist leider sehr störend. Ich
würde ein paar mehr Bäume pflanzen. Man sollte die Radwege etwas
mehr ausbauen, um Platz für die Radfahrer zu schaffen. Ein Supermarkt
wäre auch schön. Es wäre gut, wenn der Kreisel in der Mitte auch
oberirdisch zugänglich wäre.
Finni, 23,
Lebensmitteltechnologie, 9. Semester
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Ernst Reuter war, glaube ich,
der erste Regierende Bürgermeister von Berlin. Ich denke an seine
berühmte Rede "Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt
…". Er liegt zwar etwas fernab der üblichen Touristenrouten,
aber ich glaube, dass er auch aufgrund seiner historischen Bedeutung
wichtig ist für Berlin. Es ist leider etwas kahl hier, zu viel
Verkehr und wenig Grün. Vielleicht sollte man ein Denkmal von Ernst
Reuter in der Mitte aufstellen. Die 60er-Jahre-Bausünden könnten
verschönert werden, doch ich befürchte, dass aus Finanznot kein
gestalterisches Konzept umgesetzt wird.
Andreas, 51,
Anästhesist
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Es gibt hier zu viele Ampeln.
Die Geschwindigkeit der Autos ist sehr gefährlich. Es wäre schön,
wenn man aus der Mittelinsel etwas machen könnte, zum Beispiel ein
paar Bäumchen pflanzen, ein paar Bänke und einen
"Showroom" mit Kunst aufstellen. Die Gebäude am Platz finde
ich repräsentativ und würde daran auch nichts verändern. Was mir
hier fehlt, ist die Möglichkeit, auch abends, wenn die Uni zu Ende
ist, etwas zu essen.
Roberta, 27, Architektur, 1.
Semester
Lesen Sie auch:
- Masterplan für den Ernst-Reuter-Platz [7]
- Ein Platz mit rabiat verkürzter Geschichte [8]
- Das Freiheitspathos ist historisch geworden [9]
- Stadtgestaltung - welche Rolle spielt die Kunst? [10]
- Techno und weiße Mäuse [11]
"TU intern" Januar 2012
- Online-Inhaltsverzeichnis [12]
- Hochschulzeitung "TU intern" - Januar 2012 [13]
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