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Drei Fragen an Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher
- Regula Lüscher war bereits mehrmals Gast bei Ausstellungen und Podiumsdiskussionen an der TU Berlin
[1]
- © TU Berlin/Pressestelle/Dahl
Frau
Lüscher, der Ernst-Reuter-Platz steht derzeit im Fokus der
städtebaulichen Aufmerksamkeit. Wichtige lokale Akteure sind vor
allem das Regionalmanagement "City West" und der
"Campus Charlottenburg", zu dem die universitären Anlieger
UdK und TU Berlin gehören, Unternehmen und Verbände. Am 30. November
fand die erste Standortkonferenz "Ernst-Reuter-Platz" statt.
Sie planen, einen Ideenwettbewerb für 2012 auszuschreiben, um das
Areal rund um den Ernst-Reuter-Platz städtebaulich wieder lebendiger
und zukunftsorientierter zu gestalten, auch im Hinblick auf die
Bauausstellung 2017. Welche Bedeutung hat dieser Standort für die
westliche City aus Ihrer Sicht?
Der Ernst-Reuter-Platz
spielt für die City West eine wichtige Rolle. Er ist einer der fünf
Schwerpunktbereiche des Regionalmanagements, das ich unterstütze.
Bereits in den Diskussionen zu den Leitlinien wurde deutlich, dass der
Ernst-Reuter-Platz vor allem für die Verknüpfung der Universitäten
mit der Stadt steht. Er ist meines Erachtens ein Kristallisationspunkt
des "Campus Charlottenburg". Seine Bedeutung liegt in der
Vernetzung der Wissenschaft mit der örtlichen Wirtschaft. In diesem
Sinne ist auch der gemeinsame Masterplan für die weitere Entwicklung
der Universitäten in der City West erarbeitet worden.
Wie sehen Ihre Zukunftsvisionen im Hinblick auf den
Ernst-Reuter-Platz aus? Wohin könnte/sollte sich der Standort
entwickeln?
Ich denke, die zunehmende Verzahnung von
Lehre und Forschung mit wirtschaftlichen Aktivitäten ist wichtig.
Beispielhaft ist hier das "TU-Hochhaus" zu nennen, in dem
die T-Labs eng mit der TU Berlin zusammenarbeiten. Der
Ernst-Reuter-Platz hat das Potenzial für eine Ansiedlung von
wissenschaftsaffinen Wirtschaftsunternehmen. Ein erster Baustein ist
die Ansiedlung des "Chic"-Gründerzentrums in der
Bismarckstraße in unmittelbarer Nähe des Platzes. Wie die Projekte
an der Marchstraße und der Fraunhoferstr. 33 zeigen, kann das
Potenzial des Platzes auch den Erweiterungsnotwendigkeiten der
Universität selbst dienen.
Mir ist aber auch wichtig, dass der
öffentliche Raum attraktiver gestaltet und damit vielfältig nutzbar
gemacht wird. Zusammen mit öffentlichen Erdgeschossnutzungen kann der
Platz eine ideale Ergänzung des Campus-Bereiches und eine begehrte
Adresse werden.
Wie sollen die Ideen umgesetzt
werden?
Die Umsetzung ist abhängig von den Konzepten,
die aus dem geplanten Wettbewerbsverfahren hervorgehen. Vorgesehen ist
aber eher ein Dialog mittels eines Workshopverfahrens vor allem für
ein Flächenmanagement, in dem städtebauliche Einzelfragen in
konkurrierenden Verfahren geklärt werden können. Hierfür stehen bis
zu 100 000 Euro zur Verfügung. Gefragt ist in jedem Fall neben
öffentlichen Maßnahmen ein Engagement der Anrainer. Deshalb ist die
Gründung einer Standortgemeinschaft von so großer Bedeutung.
Wünschenswert sind zum Beispiel eine koordinierte Vermietungspraxis
und ein gemeinsames Engagement im öffentlichen Raum.
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Patricia
Pätzold
Honorarprofessur an der Universität der Künste
Ende Dezember ernannte die Universität der Künste Berlin Senatsbaudirektorin Regula Lüscher zur Honorarprofessorin. Sie sei eine der kompetentesten Persönlichkeiten des Bereichs Städtebau, hervorragend vernetzt und mit großer Expertise, so UdK-Präsident Martin Renner. Seit 2007 ist die Architektin (ETH Zürich) Senatsbaudirektorin in Berlin. Sie wird am Fachgebiet Architektur/Konzeptioneller Städtebau lehren.
Lesen Sie auch:
- Ein Platz mit rabiat verkürzter Geschichte [2]
- Das Freiheitspathos ist historisch geworden [3]
- Stadtgestaltung - welche Rolle spielt die Kunst? [4]
- Techno und weiße Mäuse [5]
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"TU intern" Januar 2012
- Online-Inhaltsverzeichnis [7]
- Hochschulzeitung "TU intern" - Januar 2012 [8]
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