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Im Air Traffic Management Labor wird der weltweite Flugverkehr simuliert
- Im Air Traffic Management Labor der TU Berlin können 22.000 Flughäfen ebenso simuliert werden wie Nacht und Nebel oder kritische Situationen. Der Fluglotse (l.) hat ständigen Kontakt zu den Piloten (r.) und beobachtet die Radar- und Flughafensituation wie im realen Betrieb über Monitore und große Leinwände. Das Labor hat acht Pilotenarbeitsplätze.
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- © TU Berlin/PR/Ali Mercan
- Im Air Traffic Management Labor der TU Berlin können 22.000 Flughäfen ebenso simuliert werden wie Nacht und Nebel oder kritische Situationen. Der Fluglotse (l.) hat ständigen Kontakt zu den Piloten (r.) und beobachtet die Radar- und Flughafensituation wie im realen Betrieb über Monitore und große Leinwände. Das Labor hat acht Pilotenarbeitsplätze.
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- © TU Berlin/PR/Ali Mercan
Pilot: „Tegel Tower, AFR 349 at holding point
runway 08 right, ready for departure.“
Air Traffic Control: „
AFR 349, wind 080, 5 knot cleared for take-off runway 08 right.”
Pilot: „AFR 349, cleared for take-off runway 08 right.”
Und dann startet die Air-France-Maschine 349 von Berlin-Tegel nach Paris. Nicht wirklich, sondern simuliert im Air Traffic Management Labor (ATM Lab) der TU Berlin. Aber die Simulation könnte realitätsnäher kaum sein.
Der Dialog zwischen Pilot und Air Traffic Control, also dem Lotsen, spielt sich exakt so täglich hundertfach in Berlin-Tegel ab. Und was Bastian Göbel auf dem Computerbildschirm seines Lotsenarbeitsplatzes im ATM Lab sieht, entspricht dem, was auch der Fluglotse in Tegel von seinem Tower aus sieht – das sechseckige Flughafengebäude mit seinen Gates sowie die Start- und Landebahnen.
„Im ATM Lab des Fachgebietes Flugführung und Luftverkehr kann der gesamte Luftverkehr nachgeahmt werden: von der Übertragung der Flugplanung in das Navigationssystem eines Fliegers, über das Ausparken am Gate, Start und Flug bis hin zur Landung. Es simuliert aber auch die Nutzung des Luftraums weltweit und die Flugsicherung“, so Bastian Göbel.
Dafür stehen ein Tower-, ein Radar- und acht Pilotenarbeitsplätze, ein Simulationsserver und ein netzwerkinternes Sprechfunknetz zur Verfügung. Jeder Pilotenarbeitsplatz ist quasi ein Cockpit – ausgestattet mit Steuerknüppel und Schubhebeln, der Bedieneinheit für den Autopiloten und dem Touchscreen als zentraler Bedieneinheit für den Bordcomputer des simulierten Flugzeugs. Geflogen wird mit einem Airbus A320, kommuniziert wird über Funk. Rund 22 000 Flughäfen können im ATM Lab ebenso simuliert werden wie Nacht und Nebel oder kritische Situationen – wenn der Pilot oder der Lotse einen Fehler macht.
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Bastian Göbel und Ferdinand Behrend hatten die Idee zu diesem Labor und setzten sie mit 20 000 Euro aus dem Fördertopf der Uni für den Einsatz von IT-Technik in der Lehre schließlich um. 2012 eröffnet, wird es seither in den Lehrveranstaltungen „Praxis der Flugführung – klassisch/modern, Praxis des Flugbetriebs“ und „Luftfahrtpsychologie“ eingesetzt. Die Studierenden sollen ihr theoretisches Wissen im ATM Lab anwenden – und nicht nur hinsichtlich des Fliegens, sondern auch, mit Blick darauf, wie ein Flughafen organisiert ist oder wie der internationale Luftraum funktioniert. „Sie können so in kurzer Zeit Erfahrungen sammeln, wofür sie im Berufsleben Jahre bräuchten“, sagt Ferdinand Behrend, der selbst drei Jahre als Fluglotse arbeitete.
Prof. Dr. Oliver Lehmann
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- © TU Berlin/PR/Ali Mercan
Leiter des
Fachgebietes Flugführung und Luftverkehr:
„Das ATM
Lab ermöglicht es unseren Studierenden, das komplexe Zusammenspiel
der einzelnen Akteure im Luftverkehr interaktiv zu erleben. Ob als
Teil einer virtuellen Cockpitbesatzung oder als Fluglotse – besser
lässt sich theoretisches Wissen für zukünftige Ingenieure nicht
veranschaulichen. Als Forschungsplattform erlaubt es auch, neue
ökoeffiziente Luftverkehrskonzepte zu entwickeln und zu
testen.“
Bastian Göbel
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- © TU Berlin/PR/Ali Mercan
Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Fachgebiet Flugführung und Luftverkehr:
„Ich arbeite mit dem Labor in den zwei Lehrveranstaltungen
‚Praxis der Flugführung – klassisch/modern‘ sowie ,Praxis des
Flugbetriebs‘ und bringe den Studierenden das Fliegen näher. Dabei
lernen sie neben der Arbeit im Zwei-Mann-Cockpit zum Beispiel, warum
ein Flughafen so funktioniert, wie er funktioniert, was es bedeutet,
ein Flugzeug startklar zu machen oder sich auf einem großen
unbekannten Flughafen als Pilot zurechtzufinden.“
Ferdinand Behrend
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- © TU Berlin/PR/Ali Mercan
Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Fachgebiet Flugführung und Luftverkehr:
„Sei es
die Präsentation von Luftraumszenarien in der Lehre, sei es die
Vorstellung des Fachgebietes vor Fachpersonal oder in der
Öffentlichkeit – da kommt das ATM Lab regelmäßig zum Einsatz.
Außerdem war es unerlässlich bei der Vorbereitung meiner
Doktorarbeit ‚Einführung von Befeuerungssystemen im
Anflugbereich‘. Im Lab habe ich meine Ideen getestet, und es zeigte
sich, dass sein Simulationsgrad sehr nah an der Realität
ist.“
Tim Schaller
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- © TU Berlin/PR/Ali Mercan
Studentischer Mitarbeiter am
Fachgebiet Flugführung und Luftverkehr:
„Ich kenne das Labor
von beiden Seiten. Ich war einer der ersten Studierenden, die es für
das eigene Studium genutzt haben, und bin nun als studentischer
Mitarbeiter in der Lehre tätig. Außerdem nutze ich das ATM Lab in
meiner MasterArbeit für Voruntersuchungen, bevor ich an größere
dezidierte Flugsimulatoren gehe.“
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