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Nachhaltige Logistik
In einer Serie stellen wir in TU intern die Forschungen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der TU Berlin vor.
Auch die Logistik kommt nicht umhin, sich mit ihrem CO2-Fußabdruck auseinanderzusetzen. „Zumal wenn 14 Prozent der klimaschädlichen Emissionen vom Transportsektor, einem wesentlichen Teil der Logistikwertschöpfung, verursacht werden. Dieser Sektor ist somit der drittgrößte Emittent weltweit“, sagt Arnfried Nagel (35). Der Wissenschaftler hat sich in seiner Dissertation bei Prof. Dr. Frank Straube, Leiter des Fachgebietes Logistik, mit der Frage beschäftigt, wie ökologische Nachhaltigkeit als Ziel bei der Gestaltung logistischer Netzwerke eingebunden werden kann. Dabei geht es immer darum, den Ressourcenverbrauch zu senken. Obwohl die Unternehmen nachweisbar an ökologischer Nachhaltigkeit interessiert sind, weiß man wenig über den Zusammenhang von Nachhaltigkeit und ökonomischer Effizienz der Logistik. Nagel, der an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen studierte, hat ein Modell entwickelt, mit dem Logistikunternehmen bestimmen können, auf welchen Ebenen Maßnahmen zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes nachhaltig sind, ohne mit dem Ziel der ökonomischen Effizienz zu kollidieren. „Eine zentrale Erkenntnis meiner Arbeit ist, dass Logistiknetzwerke durch ihre ganzheitliche Sichtweise unternehmensübergreifender Prozesse prädestiniert sind, gerade den Ressourcenverbrauch ökologisch nachhaltig zu gestalten“, so Nagel. Ein Problem aber sei, dass es leider Standard sei, Prozesse erst zu definieren und sich im Anschluss die passenden Technologien zu suchen. Vielmehr müssten verfügbare Technologien Auslöser für die Prozessplanung sein, um die Nachhaltigkeit zu steigern. Arnfried Nagel mahnt hier einen „fundamentalen Richtungswechsel“ an.