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Am 14. September 2012
wurde eine fast 50 Meter lange Pilotanlage eingeweiht, die das
schmutzige Mischwasser aus Regenwasser, Abwässern, Fäkalien und
Straßenschmutz daran hindern soll, in die Spree zu fließen, und die
am Osthafen in der Nähe der Oberbaumbrücke liegt. Die TU Berlin wird
nach dem Startschuss den Betrieb der Anlage, der den Berliner
Wasserbetrieben obliegt, wissenschaftlich begleiten. Starke
Regenfälle bringen die Berliner Mischwasserkanäle regelmäßig zum
Überlaufen und verschlechtern so die Wasserqualität der Spree.
Die Firma LURI.watersystems.GmbH der Initiative SPREE 2011 hat
die Anlage entwickelt, die das Schmutzwasser zwischenspeichert, bis
die Kanäle wieder frei sind. Zwei Jahre lang soll die Anlage getestet
werden. Die Röhrenkonstruktion ist 48,5 Meter lang, 9,2 Meter breit
und 4,3 Meter hoch. 14 dieser Anlagen wären notwendig, um die Spree
zwischen Allianz-Gebäude am Treptower Park und Mühlendamm in
Berlin-Mitte wieder zum Badefluss zu machen. Beteiligt an der
Vorbereitung des Projekts waren die TU-Fachgebiete
Siedlungswasserwirtschaft, Baustoffe und Baustoffprüfung, Grundbau
und Bodenmechanik sowie Wasserwirtschaft und Hydroinformatik.
Gefördert wird es von der Stiftung Zukunft Berlin sowie vom
Bundesbildungsministerium. Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch vom
TU-Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft wird den Betrieb
wissenschaftlich begleiten und Einstellungen optimieren.
Chimären in Netzwerken
Von Physikern der TU Berlin vorhergesagte
neuartige Strukturen wurden erstmalig von Wissenschaftlern der
University of Maryland (USA) experimentell nachgewiesen. Die
Wissenschaftler analysierten sie nun gemeinsam detailliert und
veröffentlichten die Ergebnisse in der renommieren Fachzeitschrift
„Nature Physics“ online. Bislang konnten diese sogenannten
Chimera-Zustände nur im Computer beobachtet werden. Sie zeigen
gleichzeitig Bereiche hoher Synchronisation neben völlig
irregulären, räumlich chaotischen Bereichen. Benannt nach der
„Chimäre“, einem Feuer speienden Fabelwesen der griechischen
Mythologie, das den Kopf eines Löwen, den Körper einer Ziege und den
Schwanz einer Schlange hat, werden sie derzeit heftig diskutiert.
Ein Verständnis der komplizierten nichtlinearen Dynamik von
Netzwerken ist für viele Anwendungen in der Physik (gekoppelte
Laser), Biologie (neuronale Netzwerke im Gehirn) und der Technologie
(Kommunikations- und Stromnetze) wichtig. Dr. Iryna Omelchenko,
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theoretische Physik
der TU Berlin, entdeckte bereits 2011 anhand von numerischen
Simulationen unerwartete Zustände von symmetrisch gekoppelten,
zeitlich diskreten Systemen. Sie arbeitet in der Nachwuchsgruppe des
Bernstein Center for Computational Neuroscience Berlin, geleitet von
Dr. Philipp Hövel, und des Sonderforschungsbereiches 910 „Kontrolle
selbstorganisierender nichtlinearer Systeme: Theoretische Methoden und
Anwendungskonzepte“, dessen Sprecher TU-Professor Eckehard Schöll
ist.
"TU intern" Oktober 2012
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- Hochschulzeitung "TU intern" - Oktober 2012 [2]
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