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Auf die Haut geschaut
Erfahren, was im Inneren des Körpers passiert, ohne die Risiken von Operationen oder Radiologie in Kauf nehmen zu müssen – das ist bisher noch eine medizinische Utopie. Prof. Dr. Jürgen Lademann, Leiter der Forschungsgruppe Hautphysiologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Prof. Dr.-Ing. Günther Tränkle, Leiter der Mikrowellen- und Optoelektronik an der TU Berlin sowie Direktor des Ferdinand-Braun-Instituts, könnten sie wahr werden lassen. In dem interdisziplinären Forschungsprojekt „HautScan“ wollen sie herausfinden, was Substanzen im Schweiß und im Talg über den Gesundheitszustand innerer Organe verraten. „HautScan“ wird von der Einstein Stiftung Berlin als „Einstein-Forschungsvorhaben“ gefördert. In dem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt wird unter anderem untersucht, wie Chemotherapeutika auf die Hautoberfläche gelangen. Außerdem sollen kompakte spektroskopische Geräte entwickelt werden, mit denen Ärzte unkompliziert Schweiß und Talg auf die darin enthaltenen Stoffe untersuchen können. Die Charité verfügt über eine einzigartige Geräteausstattung, die speziell für die Hautanalyse entwickelt wurde – unter anderem in Kooperation mit der TU Berlin. Der Fachbereich Mikrowellen- und Optoelektronik der TU Berlin gehört zu den international führenden Entwicklern optischer Systeme.
„Water Footprint“ der Milch
Wer morgens Milch in sein Müsli
kippt, denkt wahrscheinlich nicht daran, dass er gerade einen riesigen
Wasserfußabdruck hinterlässt – einen sogenannten „Water
Footprint“.
„Bis ein Liter Milch im Kühlschrank steht,
sind mindestens 100 Liter Wasser geflossen“, sagt Vanessa Bach,
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet „Sustainable
Engineering“ der TU Berlin. Sie hat gemeinsam mit ihrem Kollegen
Markus Berger am Institut für Technischen Umweltschutz der TU Berlin
den Wasserverbrauch für einen Liter Milch genauer untersucht. Den
Mammutanteil des Wassers verschlingt die Beregnung der Futtermittel
für die Kuh. Deshalb mache es einen großen Unterschied, ob das Tier
auf der Weide grasen darf oder im Stall gehalten wird. Denn dort kommt
in den Futtertrog Soja, das viel mehr Wasser verbraucht. „Es können
leicht 400 Liter Wasser pro Liter Milch zusammenkommen, wenn der Bauer
sein Vieh im Stall mit Mais, Luzernen, Sojabohnen und anderen
Futtermitteln versorgt, die zum Großteil aus Nord- und Südamerika
importiert werden“, so Bach. Die Flüssigkeit, die in den Anbau des
Futters fließt und als „virtuelles Wasser“ exportiert wird, fehlt
dann vor Ort.
Da die pure Angabe des Wasserverbrauchs in
Volumen wenig aussagekräftig ist, entwickelt Berger in seiner
Doktorarbeit Gewichtungsfaktoren, die den Verbrauch in
unterschiedlichen Regionen der Welt vergleichbar machen. Dabei werden
Parameter wie lokale Wasserknappheit und Sensitivität von
Ökosystemen berücksichtigt, aber auch, wie reich ein Land ist:
„Wassermangel kann in reicheren Ländern mit Technologien wie
Entsalzungsanlagen kompensiert werden. Die ärmeren Staaten können
das nicht.“
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