Inhalt des Dokuments
Im neuen Projekt ASKURIS (unter)suchen Wissenschaftler Spurenstoffe und Keime im Wasser
- Am Tegeler See werden Proben entnommen
[1]
- © BWB/Lautenschläger
Klimatische Veränderungen und demografischer
Wandel können der Grundwasserqualität in Zukunft zusetzen. Es wird
weniger Regenwasser zur Verdünnung und Reinigung der Berliner
Gewässer erwartet. Und weil die Bevölkerung stetig altert, wird sie
mehr Medikamente brauchen, deren Reste in den Wasserkreislauf gelangen
werden. In verschiedenen Szenarien geht man davon aus, dass sich die
Konzentration von Spurenstoffen in den Oberflächenwässern der Region
möglicherweise verdoppelt. Wie kann dennoch die hohe
Trinkwasserqualität in Berlin aufrechterhalten werden? Das Vorhaben
ASKURIS nimmt sich des potenziellen Problems von Keimen und chemischen
Spuren im Berliner Wasserkreislauf an. Der Technik-Vorstand der
Berliner Wasserbetriebe Dr.-Ing. Georg Grunwald sagt: „In Berlin
reicht eine naturnahe Aufbereitung aus, um es als Trinkwasser zu
verwenden. Damit das auch künftig so ist, müssen wir
vorsorgen.“
Mit dem Unternehmen haben sich deshalb
Expertinnen und Experten der TU-Fachgebiete Wasserreinhaltung,
Ökologische Wirkungsforschung und Ökotoxikologie sowie Methoden der
empirischen Sozialforschung zusammengefunden. Als weitere Partner
beteiligen sich das Kompetenzzentrum Wasser Berlin, das
Umweltbundesamt, der Zweckverband Landeswasserversorgung Stuttgart und
das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung Leipzig. Das
4,4-Millionen-Euro-Projekt, das unter anderem vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung und mit mehr als einer Million Euro von den
Berliner Wasserbetrieben gefördert wird, nennt sich „Anthropogene
Spurenstoffe und Krankheitserreger im urbanen Wasserkreislauf:
Bewertung, Barrieren und Risikokommunikation“. Es hat eine Laufzeit
von drei Jahren und wird von Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel an der TU
Berlin geleitet.
Zentrales Studienobjekt ist der Tegeler
See. Dort will man beispielsweise nach Labortests die Wirkung von
Aktivkohle auf chemische Restbestände erforschen. Es wird untersucht,
ob man mit Hilfe von Ozon bessere Ergebnisse bei der Wasserreinigung
erzielt und welche Nebenprodukte dabei entstehen könnten. Im Rahmen
der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung unter Leitung von
TU-Professorin Nina Baur wird gleichzeitig der Frage nachgegangen, wie
die Bevölkerung mit Wasser umgeht, wie sie Medikamente entsorgt oder
sich an Badeseen verhält. Die Untersuchungen zielen darauf ab, das
Risikobewusstsein und -verhalten von Verbrauchern besser zu verstehen.
So sollen die Voraussetzungen für ein optimiertes Risikomanagement
geschaffen und Schlussfolgerungen ermöglicht werden, wie
Kommunikationsmaßnahmen sinnvoll umsetzbar sind.
Berliner Gewässer entlasten
Damit über Abwasser keine Nährstoffe, organische Spurenstoffe oder Krankheitserreger in die Berliner Gewässer gelangen, müssen diese in den Kläranlagen ausgefiltert werden. Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel vom Fachgebiet Wasserreinhaltung der TU Berlin arbeitet mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen des Projekts „IST4R“ an neuen Verfahren zur Abwasserreinigung. Damit sollen unerwünschte Stoffe gezielt entfernt werden. Gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben und dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin werden Pilotversuche durchgeführt, bei denen Adsorption an Aktivkohle beziehungsweise Ozonierung und Flockungsfiltration kombiniert werden. Das Projekt wird mit rund einer Millionen Euro vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bis Januar 2015 gefördert.
"TU intern" Februar 2012
- Online-Inhaltsverzeichnis [2]
- Hochschulzeitung "TU intern" - Februar 2012 [3]
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