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Studie der Wirtschaftsforschung offenbart große Naivität beim Shoppen im Internet
Besonders unvorsichtig sind Internet-nutzerinnen und -nutzer mit ihren sensiblen Daten in Online-Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ, wo unaufgefordert private Daten in großem Umfang preisgegeben werden. Arglos sind sie auch beim Online-Shoppen. Selbst wenn ein anderer Händler das gleiche Produkt kaum teurer oder sogar zum gleichen Preis anbietet, wählen viele Käufer unkritisch denjenigen Anbieter aus, der in größerem Umfang private Daten abfragt.
Im Auftrag des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) führte Wirtschaftsprofessorin Dorothea Kübler, TU-Fachgebiet Experimentelle Wirtschaftsforschung und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), mit Wissenschaftspartnern in Cambridge eine Feldstudie mit TU-Studierenden durch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten über die "Amazon"-Plattform eine DVD bei zwei verschiedenen Online-Anbietern erwerben. Neben den kaufrelevanten Informationen verlangte einer der Anbieter die Angabe weiterer privater Daten wie Geburtsdatum und Einkommen. Mehr als 90 Prozent der Probanden in der entsprechenden Käufergruppe erwarben die minimal günstigere DVD (ein Euro) und machten dafür die verlangten Angaben. Obwohl sie auch falsche Angaben hätten machen können, blieben die meisten bei der Wahrheit, äußerten sich aber im Anschluss unzufrieden über die Neugier des Anbieters. Im Widerspruch dazu gaben 95 Prozent an, den Schutz ihrer Privatsphäre als elementar zu erachten.