Inhalt des Dokuments
In einer Serie stellen wir in TU intern junge Wissenschaftler und ihre Forschungen an der TU Berlin vor.
Internationale Studien wie PISA 2006 zeigen, dass sich in Deutschland Mädchen weitaus weniger für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht begeistern als gleichaltrige Jungen. Obwohl bereits im Grundschulalter geschlechtstypische Berufsvorstellungen bestehen, sinken die fachlichen Interessen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich bei Schülerinnen vor allem im Verlauf der Sekundarstufe I. "Empirische Studien zeigen, dass Unterrichtsfaktoren, aber auch Verhaltensweisen und Einstellungen von Familie, Lehrkräften und Gleichaltrigen die Entwicklung geschlechtsspezifischer Interessen begünstigen", sagt die Diplom-Pädagogin Rebecca Lazarides (28). In ihrer Dissertation in der Pädagogischen Psychologie unter Leitung von Prof. Dr. Angela Ittel untersucht sie bei Lernenden der 8. bis 10. Klassen das Zusammenspiel sozialer und individueller Faktoren, die zur Herausbildung unterschiedlicher Interessen führen. Dabei bezieht sie neben dem Geschlecht auch die sozioökonomischen und kulturellen Lebensbedingungen ein. Die Wissenschaftlerin will spezifische Unterrichtsmerkmale sowie Charakteristika von Familie und Gleichaltrigen identifizieren, die die verschiedenen Neigungen bei Jungen und Mädchen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie prägen, und anschließend Methoden erarbeiten, die das Interesse in diesem Bereich effektiv fördern.