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Die Moral des Dopings
/pp/ Die Glaubwürdigkeit des Sports ist zunehmend bedroht. Skandale im Radsport sind ein Thema. Bei Nachkontrollen zur Olympiade 2008 in Peking wurden sechs Olympia-Teilnehmer positiv getestet, darunter auch Medaillengewinner. Jetzt bewilligte das Bundesforschungsministerium das interdisziplinäre sportwissenschaftlich-philosophische Verbundprojekt der Sportwissenschaft der HU zu Berlin und des Instituts für Philosophie der TU Berlin "Translating Doping - Doping übersetzen". Das Projekt, an dem auf der Seite der TU Berlin PD Dr. Christoph Asmuth vom Fachgebiet Wissenschaftstheorie beteiligt ist, befasst sich mit der zunehmenden Differenz zwischen moderner naturwissenschaftlicher Dopinganalytik und traditionellen moralischen Rechtfertigungsversuchen von Dopingverboten. Es will eine Ethikposition erarbeiten, die sowohl die neuere Dopinganalytik als auch die Ausweitung der Dopingsemantik in der Gesellschaft berücksichtigt. Ziel ist es, zeitgemäße Voraussetzungen für zukünftige Präventionsprogramme zu gewinnen. Das Projekt wird im Rahmen des BMBF-Programms "Die Übersetzungsfunktion der Geisteswissenschaften" in den kommenden drei Jahren mit 1,3 Millionen Euro gefördert.