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Naturwissenschaften protestieren gegen Bildungsreform
Fast alle Bundesländer haben inzwischen ihre gymnasiale Schulzeit von neun auf acht Jahre verkürzt: G8 heißt das Schlagwort, das aber bei Weitem nicht mehr unumstritten für die Trendwende in der deutschen Bildungsmisere steht. Unter anderem warnten vor Kurzem die wissenschaftlichen Fachgesellschaften aus Biologie, Chemie und Physik in einem gemeinsamen Appell vor Stundenkürzungen in den gymnasialen Naturwissenschaften. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) fordern, den Naturwissenschaften unbedingt einen ihrer Bedeutung angemessenen Platz einzuräumen beziehungsweise zu erhalten. Kürzungen in der Stundentafel der Naturwissenschaften seien ein Schritt in die falsche Richtung. Diese seien Schlüsselfaktoren für den wirtschaftlichen Erfolg im Wettbewerb der Hochtechnologieländer. Die Bildungsreform dürfe nicht zu einseitigen Einschränkungen und zur Absenkung des allgemeinen Bildungsniveaus führen.
Inzwischen wählte die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) einen neuen Präsidenten: Mit dem Göttinger Optik-Unternehmer Prof. Dr. Gerd Litfin (59) steht für die kommenden zwei Jahre erstmals seit 2002 wieder ein Industriephysiker an der Spitze der weltweit größten physikalischen Fachgesellschaft. Litfin folgt auf Prof. Dr. Eberhard Umbach, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe, der satzungsgemäß in das Amt des DPG-Vizepräsidenten wechselt.