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TU-Alumnus Deepak Gadhia baut in Indien die weltgrößten Solarkocheranlagen
[1]
- © Gadhia Solar Energy Systems Pvt. Ltd.
Eigentlich war Deepak
Gadhia Mitte der 1980er-Jahre nach Indien zurückgekehrt, um in seinem
Heimatland die Hochtechnologien anzuwenden, die er im Studium der
Verfahrenstechnik an der TU Berlin kennengelernt hatte. Seine Frau
Shirin, die ebenfalls in Berlin studiert hatte, war es schließlich,
die ihm die Orientierung für seine berufliche Laufbahn gab: 1.
Geschäftlicher Erfolg stellt sich nur dann ein, wenn man einen
persönlichen Bezug zu seinem Tun hat, 2. Indien braucht nicht
Hochtechnologien, sondern anwendungsbezogene und umweltfreundliche
Technik, die hilft, den Alltag der armen Leute auf dem Lande zu
erleichtern.
Shirin Gadhia erfuhr durch die Arbeit
in ihrer NGO aus erster Hand, welche katastrophalen Umweltschäden das
Verbrennen von Holz für den Energiebedarf beim Kochen verursacht.
Holz ist in vielen Regionen Indiens sehr knapp, Sonnenenergie hingegen
im Überfluss vorhanden. Deepak Gadhia überlegte also, wie eine
Kochtechnik aussehen müsste, die Solarenergie und nicht Holz
verwendet. Mit einem befreundeten deutschen Techniker entwickelte er
einen großen Parabolspiegel, der alle Kochvorgänge spielend
meisterte. Mit Hilfe des Spiegels wird das Sonnenlicht auf einen Punkt
gelenkt, wo auf einem Gestell ein Kochtopf platziert werden kann.
„Nicht schlecht“, urteilten die Dorffrauen, „aber beim Kochen
müssen wir draußen in der heißen Sonne stehen und sind zusätzlich
dem Licht des Spiegels ausgesetzt. Wir wollen lieber so wie früher in
unseren Küchen kochen!“
Also arbeitete Gadhia mit dem
deutschen Freund an einer Lösung, wie die erforderliche Energie in
die Küche gelenkt werden kann. Sie hatten die Idee, Wärme statt
Licht mit Hilfe von Dampf weiterzuleiten, denn zum Kochen braucht man
nicht Licht, sondern Wärme. Der indische Solardampfkocher war
geboren! Diese Technik war endlich sowohl anwendergerecht als auch
umweltfreundlich. Schnell wurde klar, dass das Unternehmen Gadhia
Solar nur in Schulen, Ashrams, Dorfgemeinschaften und Tempeln mit
Großküchen potenzielle Kunden finden konnte. Besonders Letztere sind
finanzstark und müssen täglich Tausende von Mahlzeiten zubereiten.
In dem Shirdi-Sai-Baba-Tempel in Ahmednagar, Maharashtra, in der Nähe
von Mumbai, werden heute beispielsweise mit 73 Parabolspiegeln à 16
Quadratmeter fast 50 000 Mahlzeiten pro Tag
bereitgestellt.
- Mit seinen Solaranlagen lindert TU-Alumnus Deepak Gadhia die Armut in seinem Heimatland Indien
[2]
- © Gadhia Solar Energy Systems Pvt. Ltd.
Im Laufe der Jahre entwickelte
Gadhia mit seinen Partnern in Deutschland Solaranlagen mit den
unterschiedlichsten Spezialfunktionen: Kochen mit Wasserdampf,
Sterilisation von medizinischen Instrumenten, Trinkwassergewinnung
durch Mehrwasserentsalzung, Trocknen mit Solartrocknern für
landwirtschaftliche Produkte, Müllverbrennung, Raumklimakühlung für
Krankenhäuser und auf speziellen Wunsch sogar Leichenverbrennung.
Für Deepak Gadhia sind Entwicklung und Produktion von Solaranlagen
und ihr Einsatz in den ländlichen Gebieten Indiens stark mit seiner
persönlichen Überzeugung verbunden. Es dauerte fast sieben Jahre,
bis sich erste Erfolge einstellten. Inzwischen hat er durch sein
Engagement viele seiner Landsleute von der Idee einer nachhaltigen
Energienutzung überzeugen können. Das Unternehmen Gadhia Solar
Energy Systems Pvt. Ltd. wurde 2005 sogar mit dem „Business
Leadership Award (Solar Thermal)“ der indischen Gesellschaft für
Solarenergie ausgezeichnet.
deepak_gadhia@yahoo.com
[3]
www.gadhia-solar.com/ [4]
"TU intern" Mai 2012
- Online-Inhaltsverzeichnis [5]
- Hochschulzeitung "TU intern" - Mai 2012 [6]
- TU-Projekte zur Langen Nacht der Wissenschaften 2012 [7]
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