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Queen's Lecture 2016

Dr. Turi King: „King Richard III: the resolution of a 500 year old mystery“ am 1. November 2016 im Audimax

Dr. Turi King ist Hochschullehrerin an der Universität von Leicester. Sie ist Spezialistin für Genetik in Verbindung mit Archäologie und Anthropologie.

Im Jahr 2012 begann der Archäologische Dienst der Universität Leicester unter einem Parkplatz in Leicester nach Resten des ehemaligen Franziskanerklosters Grey Friars zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt hielt man es für äußerst unwahrscheinlich, dass bei der Ausgrabung auch die Überreste von Richard III. gefunden werden, dem letzten König aus dem Hause Plantagenet. Sein Grab galt seit Jahrhunderten als verschollen.

Richard III. war 1485 in der Schlacht von Bosworth gefallen und in der Kirche des damaligen Franziskanerklosters von Leicester ohne Leichenhemd und Sarg verscharrt worden, wie Überlieferungen berichteten und später die Ausgrabungen bestätigen sollten. Schon 1538 wurde das Kloster aufgelöst, die Gebäude abgetragen und das Gelände anderweitig genutzt. Das Grab des Königs geriet in Vergessenheit.

1592, rund 100 Jahre nach Richards Tod, hatte William Shakespeare ihm das berühmte Bühnenwerk "Richard III" gewidmet. Shakespeares Todestag jährt sich dieses Jahr zum 400. Mal.

In der Queen’s Lecture 2016 berichtete Dr. King über das Grey-Friars-Projekt, von der Planung und Durchführung der Ausgrabung, und natürlich insbesondere von den verschiedenen wissenschaftlichen Analyseverfahren, mit denen die Knochenfunde in Leicester als die Überreste Richards III. identifiziert wurden.

Aufzeichnung des Livestreams

© PR/TU Berlin

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Über die Rednerin

Dr. Turi King studierte zunächst in Cambridge Archäologie und Anthropologie mit Spezialisierung in biologischer Anthropologie, bevor sie sich der molekularen Genetik zuwandte und auf diesem Gebiet an der Universität Leicester ihren Master of Science mit Auszeichnung erwarb.

In den darauf folgenden Jahren verband sie stets Genetik mit Archäologie, Geschichte und Geografie. Sie promovierte als Stipendiatin des Wellcome Trust (Wellcome Trust Prize Studentship) in Genetik. Ihre viel beachtete und preisgekrönte Dissertation befasste sich mit der Untersuchung der Verbindung zwischen vererbten britischen Familiennamen und dem Y-Chromosom. Mehrere Veröffentlichungen, die aus dieser Arbeit hervorgingen, weckten wegen ihrer Bedeutung für die Fachgebiete der genetischen Genealogie und der Forensik das Interesse der Medien. Sie setzte die Forschung zur Verbindung von Y-Chromosom und Familiennamen fort und leitete ein Projekt zur Ermittlung des genetischen Erbes der Wikinger im Norden Englands.

Ab 2012 war sie Leiterin des Forscherteams, das mit der DNA-Identifizierung der mutmaßlichen Überreste Richards III. betraut war, und ist derzeit federführend bei dem Projekt zur vollständigen Genomsequenzierung Richards III. Das Projekt wird finanziert vom Wellcome Trust, dem Leverhulm Trust und von Professor Sir Alec Jeffreys von der Universität Leicester, Erfinder des genetischen Fingerabdrucks.

Turi King engagiert sich leidenschaftlich in der öffentlichen Vermittlung von Wissenschaft und Forschung und ist schon in zahlreichen Radio- und Fernsehprogrammen aufgetreten oder hat dabei beratend mitgewirkt.

Im November 2016 wurde sie für ihren herausragenden Einsatz dafür, die Menschen für die Wissenschaft zu begeistern, mit einem der renommierten Honorary Fellowships der British Science Association (BSA) geehrt.

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