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Millionenförderung für TU-Nachwuchswissenschaftler
Montag, 10. September 2018
Medieninformation Nr. 177/2018
BMBF fördert Nachwuchsgruppe von Dr. Tobias Heindel zur Erforschung der Quantenkommunikation an der TU Berlin
- Illustration des geplanten „QuSecure“ Quantenkommunikations-Netzwerkes im Herzen Berlins. Die Kartenansicht zeigt den Campus der Technischen Universität Berlin.
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- © jAG Quantenkommunikations-Systeme/Heindel
Im Rahmen des Nachwuchswettbewerbs „Quantum
Futur“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
erhielt Dr. Tobias Heindel, Nachwuchswissenschaftler an der TU Berlin,
jetzt eine ganz besondere Auszeichnung: Ausgestattet mit einer
Fördersumme von rund 2,2 Millionen Euro wird er eine unabhängige
Nachwuchsgruppe am Institut für Festkörperphysik der TU Berlin
gründen. Eine Fördersumme, deren Höhe sich gut mit einer Förderung
durch einen ERC (European Research Council) Advanced Grant vergleichen
lässt, wie sie vom ERC nur an bereits etablierte Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler mit einer herausragenden Leistungsbilanz verliehen
wird. Die Nachwuchsgruppe mit dem Arbeitstitel
„Quantenkommunikations-Systeme“ wird zunächst mit dem Fachgebiet
„Optoelektronik und Quantenbauelemente“ von Professor Dr. Stephan
Reitzenstein assoziiert sein.
„In dieser Arbeitsgruppe
wollen wir Systeme für die ultra-sichere Datenübertragung mittels
Quantenlichtquellen entwickeln und erforschen. Die bisher fast
ausschließlich eingesetzten klassischen Verschlüsselungs-Verfahren
sind angreifbar, da sie lediglich auf einer möglichst großen
rechnerischen Komplexität und damit auf der Hoffnung beruhen, dass
einem potenziellen Angreifer zu wenig Zeit oder Rechenleistung zur
Verfügung steht, um einen Code zu entschlüsseln“, so Tobias
Heindel. Durch die Ausnutzung quantenmechanischer Effekte will Heindel
Kommunikationssysteme realisieren, die absolut sicher sind. Damit
könnte die Datensicherheit selbst in einer sogenannten
Post-Quantenwelt, in welcher der vieldiskutierte Quantencomputer
bereits existiert, gewährleistet werden.
- Illustration der abhörsicheren Quantenkommunikation, bei welcher Sender und Empfänger, alias Alice und Bob, mittels einzelner Photonen über eine Relais-Station kommunizieren.
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- © jAG Quantenkommunikations-Systeme/Heindel
Die Pläne des Jungwissenschaftlers sind
ambitioniert: „Ziel des Projektes ‚QuSecure‘ ist es, erstmals
ein urbanes Quantenkommunikations-Netzwerk mit mehreren Parteien
basierend auf Quantenlichtquellen zu etablieren“, erklärt Heindel.
Standort dieses „QuSecure“-Netzwerkes wird der Campus der TU
Berlin sein.
Die in der BMBF-Nachwuchsgruppe entwickelten
hoch-innovativen Kommunikations-Systeme von morgen basieren auf
Quantenlichtquellen, die kontrolliert einzelne Lichtquanten mit
definierter Wellenlänge und Polarisation emittieren können (siehe
auch Medieninformationen Nr. 53/2017, Nr. 7/2018 und Nr. 13/2018 der
TU Berlin). In dem Projekt „QuSecure“ kooperiert der promovierte
Physiker unter anderem mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Sven
Höfling an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie der
Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stephan Reitzenstein an der TU Berlin.
Doch bei der Entwicklung einer Quantenkommunikation auf dem
TU-Campus soll es nicht bleiben. Die Physiker schmieden bereits
Zukunftspläne: Ein universitätsübergreifendes Konsortium an
Forschergruppen, dem auch Heindels BMBF-Nachwuchsgruppe angehört,
plant ein sogenanntes „Berlin Quantum Network“ (BQN). Dieses soll
künftig die drei großen Berliner Universitäten,
Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität und Technische
Universität Berlin, über Quanten-Kommunikationskanäle miteinander
verbinden.
Das Projekt „QuSecure“ (Förderkennzeichen:
13N14876) wird im Rahmen des Förderprogramms „Photonik Forschung
Deutschland“ durch das BMBF gefördert.
Lesen Sie
mehr unter:
https://www.photonikforschung.de/projekte/quantentechnologien/projekt/qusecure.html
[3]
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Tobias HeindelTU Berlin
Institut für Festkörperphysik
JAG Quantenkommunikations-Systeme
Tel.: 030 314-79993
E-Mail-Anfrage [4]
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600dpi.jpg
00710/Medieninformationen/2018/Bild1_Quantenkommunikati
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chnologien/projekt/qusecure.html
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